Boden mit Bitcoin bezahlen?

 
Den Boden mit Bitcoin und anderen Kryptowährungen bezahlen?

Nach der Pilotphase zu Beginn dieses Jahres, sind wir nun so weit, sämtlichen KundInnen und Kunden die Möglichkeit zu bieten, mit Kryptowährungen für Ihren neuen Boden zu bezahlen.

Wie wir bereits in unserem letzten News-Artikel berichtet hatten, wussten wir, dass dies kein leichtes Unterfangen werden würde. Auch war uns klar, dass wir nicht nur wohlgesonnene Unterstützung erhalten würden – nein, auch Gegenwind würde uns zuwehen.

Überraschenderweise erhielten wir in den letzten Monaten seit Jahresbeginn überwiegend Zuspruch für unser Vorhaben, die digitale “Finanz-Revolution” voranzutreiben. Dennoch mussten wir auch die eine oder andere Kritik einstecken.

Das Interview im Zürcher Unterländer

Haben Sie ihn gelesen, den Artikel vom 29. April 2022 auf der Seite 2 der Donnerstags-Ausgabe des Zürcher Unterländer? Darin berichtet die Zeitschrift vom Interview mit Sven Ryser über das betriebliche Vorhaben, Kryptowährungen als Zahlungsmittel einzuführen.

 

Den Artikel auf Seite 2 der Ausgabe sollten Sie hier im Original lesen. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an den Unterländer und dessen Team.

 

Der Artikel schildert, welche Hürden wir bei der Verwendung von “Kryptos” als Firma überwinden mussten und welches Potential noch immer nicht ausgeschöpft ist.

Es braucht noch mehr Vertrautheit mit der Technologie hinter Bitcoin und Co., bevor wir schon nur einen angemessenen Teil unserer Kundschaft für das Bezahlen mit Kryptowährungen begeistern können. So viel ist klar.

Einige unserer Lieferanten und Händler konnten wir jedoch (erstaunlich) schnell von dem Nutzen des Blockchains überzeugen. Immer mehr (wenn auch immer noch in bescheidenem Masse) bezahlen wir für unsere gelieferte Ware mit digitalen Coins.

Die Vorteile des Zahlungsverkehrs über die Blockchain

Bei weitem der Grösste Vorteil vom Zahlungsverkehr mit Kryptowährungen (für uns als Betrieb) ist, dass Transaktionen schnell mit minimalem Aufwand vonstatten gehen.

In Minuten, manchmal sogar Sekunden, sind Transaktion beendet. Es muss nicht mehr teils Tage gewartet werden, bis man sein Geld erhält - dies ist besonders bei grösseren Beträgen der Fall. Zudem gibt es keine Limiten, Bankgebühren und (bei Ausland-Transaktionen) keine Währungsverluste mehr.

Die Bezahlung mit Kryptos kann man sich so vorstellen wie “Twint”, welches auf der ganzen Welt für jeden Menschen gleich funktioniert – nur ohne Konto, ohne Kontogebühren und ohne Pflicht, alle persönlichen Daten zu offenbaren. Keine Selektion. Keine Diskriminierung. Keine Bevormundung.

Klar, man muss bei jeder Transaktion auf jeder Blockchain (derer gibt es heutzutage viele) Netzwerk-Gebühren begleichen. Diese variieren je nach Netzwerk (Bitcoin, Ethereum, Cardano, Solana, etc.) teils sehr stark.

Die “Pauschale” für eine Transaktion auf dem Bitcoin Netzwerk liegen zurzeit zwischen 2.5 und 3.- CHF. Dies gilt, ob man Bitcoin im Wert von lediglich einem Franken oder einer Million Franken versendet.

Es gibt jedoch auch weitaus modernere, schnellere und günstigere Blockchains heutzutage. Solche, die für “Alltags-Transaktionen” deutlich geeigneter sind als Bitcoin.

Beispielsweise liegen die Transaktions-Gebühren von Cardano (ADA) bei lediglich rund 0.2 ADA (ca. 0.10 CHF) und jene von Solana (SOL) sogar bei minimalen 0.000005 SOL (ca. 0.00030 CHF).

Die Transaktions-Geschwindigkeiten und der jeweilige Stromverbrauch von moderneren Blockchains sind auch nicht mehr mit dessen von Bitcoin zu vergleichen. Diese sprengen sogar die heutigen Werte der schnellsten Fiat-Währungs-Systeme aus dem Wasser.

Bsp. Solana erreicht ca. 2000 Transaktionen pro Sekunde (ausbaubar bis über 71'000 TPS) versus Visa mit rund 1700 TPS (gemäss ZH-Unterländer, 29.04.22).

Somit sollte auch bereits klar sein, auf welche digitalen Coins wir als Betrieb ein Augenmerk werfen, wenn es um geschäftliches geht. Auch wenn die meisten unserer Transkationen bislang auf den Bitcoin und Ethereum Blockchains stattfanden, tendieren und propagieren wir die Verwendung von schnelleren, günstigeren und stromsparenderen “proof-of-stake” Blockchains.

Selbstverständlich akzeptieren wir auch sogenannte “Stablecoins”. Diese sind für gewöhnlich dem US-Dollar angebunden und machen die berüchtigten “üblen Kursschwankungen” von Kryptowährungen nicht mit.

Stablecoins bringen beinahe alle Vorteile der Blockchain-Technologie mit sich, ohne die teils starken Kursveränderungen.

Viel mehr als nur Zahlungsmittel

Die Blockchain-Technologie bieten aber noch viel mehr als der Nutzen als Zahlungsmittel. Smart-Contracts, Non-Fungible-Tokens (NFTs), Decentralized Finance (DeFi), Web3, etc. – die Verwendungs-Möglichkeiten für Blockchains vervielfachen sich jährlich.

In nicht allzu ferner Zukunft sehen wir als Betrieb einen flächendeckenden Informations-Austausch über ein ausgeklügeltes Netzwerk an verlinkten Blockchains. Sämtliche Interaktionen werden authentifiziert, validiert und korrekt akkreditiert – automatisch und mit minimalem Aufwand.

Ähnlich wie damals, nur wenige Jahre nach der Geburtsstunde des Internets, hat auch heute die breite Bevölkerung noch zu wenig Interesse und zugleich zu viel Angst und Misstrauen, um die neue, aufbrausende Technologie zu unterstützen.

Doch (anders als damals) verwenden heute bereits dutzende Millionen von Personen weltweit täglich die Technologie. Als das Internet noch so jung war (12-13 Jahre), nutzen es “lediglich” rund 1.5 Millionen Menschen.

In der untenstehenden Grafik sind dieselben Daten (wenn auch ein wenig anders) veranschaulicht.

Milliarden von Franken stecken in digitalen Assets. Diese gehen nicht verloren, obwohl es die noch wenigen verbleibenden Kritiker behaupten.

Heisst dies, dass es nicht noch viele Tiefschläge bis zur vollständigen Adaption der Blockchain-Technologie geben wird? Nein, sicherlich nicht. Das war bei der Einführung von Mobiltelefonen, dem Internet, von Strom (1870er-Jahre), Autos mit Verbrenner-Motoren (1820er) und zahlreichen anderen Beispielen ebenfalls nicht anders.

Alle diese Beispiele benötigten Jahrzehnte, ja manchmal sogar Jahrhunderte, bis zur vollen Adaption. Alles weil zu Beginn nur äusserst wenige, mutige Pioniere, die der Kritik ungebrochen standhielten, an deren Nutzen glaubten. Heutzutage sind diese Erfindungen nicht mehr aus unserem Leben wegzudenken.

Wir sind der Meinung, dass es töricht ist zu glauben, dass es diesmal nicht so sein wird.

Die Nachteile von Zahlungen mit Kryptowährungen

Natürlich gibt es viele Hürden und Kinderkrankheiten, die jede neue Technologie überwinden muss – dies ist bei der Blockchain auch nicht anders.

Das erste, älteste und wohl bekannteste Netzwerk ist jenes von Bitcoin. Dieses ist auch bei weitem das grösste, jedoch auch eines der langsamsten, teuersten und energie-ineffizientesten, die existieren.

Wie das Ford Model T (zwischen 1908 und 1927 das beliebteste Auto) damals, ist auch Bitcoin heutzutage, im Vergleich zu wie Blockchains in Zukunft sein werden, höchst ineffizient. Es ist langsam, holperig, umständlich und verbraucht jede Menge “Most”.

Doch wissen Sie, wie viel ein Ford Model T heute kostet? Viel.

Wie bereits beschrieben, gibt es schon heute Blockchains, die Transaktionen schneller, günstiger, effizienter und umweltfreundlicher durchführen als (nicht nur) Bitcoin, sondern auch sämtliche konventionelle Finanz-Technologien.

Was jedoch bleibt und nach wie vor der grösste Nachteil von Zahlungen über die Blockchain ist, ist ihr Ruf.

Krypto hat zu Unrecht einen schlechten Ruf

Wenn es um Kryptowährungen geht, so tauchen immer wieder und seit Jahren die gleichen Argumente auf, welche die Technologie herunterspielen:

  1. Krypto verbraucht zu viel Strom

  2. Kryptowährungen werden hauptsächlich für illegale Aktivitäten genutzt

  3. Man verliert nur Geld mit digitalen Währungen

  4. Das Geld existiert ja gar nicht. Es sind nur Bits und Bytes.

Gerne geben wir diesen Argumenten kurz und knapp eine gute Portion Gegensteuer.

1 Krypto verbraucht zu viel Strom

Korrektur: Bitcoin Mining (DE: Bitcoin Schürfen) verbraucht zu viel Strom. Eine einzelne Transaktion verbraucht hingegen nur wenig und auf anderen Netzwerken als jenem von Bitcoin sogar beinahe keinen Strom.

Wussten Sie auch, dass im Jahre 2021 bereits 58.4% der Bitcoin weltweit mit erneuerbarer Energie geschürft wurden (59% mehr als im Jahre 2020). Dies macht die Krypto-Branche zu einer der umweltbewusstesten Branchen der Welt.

Zur Referenz: der Anteil der erneuerbaren Energie am Gesamtbedarf aller Branchen in den USA liegt lediglich bei rund 21%. Die Finanzbranche fällt (übrigens) auch in diese Kategorie.

Es gibt noch viele weitere Punkte, die dieses Argument stark relativieren. Gerne verweisen wir auf beiden Links oben.

2 Kryptowährungen werden hauptsächlich für illegale Aktivitäten genutzt

Kryptowährungen existieren auf der Blockchain. Sämtliche Transaktionen werden auf der Blockchain ad Infinitum gespeichert. Denken die Leute wirklich, dass es schlau ist, als Krimineller eine Technologie für Zahlungsverkehr zu nutzen, auf der sämtliche Transaktionen den Wallet-Adressen für immer zugeordnet werden können?

Sobald eine verdächtige Wallet-Adresse einem Bankkonto (welches zur Eröffnung einen Personen-Ausweis benötigt) zugewiesen wird, ist der Polizei der/die Übeltäter/in schnell bekannt.

Lange Rede, kurzer Sinn: als Krimineller sollte man Technologien nutzen, die nicht einfach verfolgbar sind. Ein gutes Beispiel hierfür sind die guten alten Banknoten.

Erhebungen von Chainalysis haben ergeben, dass im Jahr 2021 gerade mal 0.15% des gesamten Transaktions-Volumens aller Kryptowährungen illegaler Natur waren. Dies kann man nachweisen, da ja eben alle Transkationen einsehbar und zurück-verfolgbar sind.

Zum Vergleich: Geldwäscherei mit allen Fiat-Währungen liegt hingegen bei 2-5% des weltweiten BIPs. Das ist rund 13 bis 33-mal mehr. Dazu kommt, dass es hier lediglich um Geldwäscherei geht. Wir wollen gar nicht wissen, wie hoch der Prozentsatz wäre, wenn man alle illegalen Transaktionen miteinberechnen würde (oder überhaupt könnte).

3 Man verliert nur Geld mit digitalen Währungen

Man kann nur etwas kaufen, wenn es ein anderer verkauft (und umgekehrt, natürlich). Des Einen Verlust ist (demnach) des Anderen Gewinn. Das ist in sämtlichen Märkten so, egal ob man mit Aktien, Rohöl, Kryptos oder Tomaten handelt.

Natürlich ist die ganze Angelegenheit deutlich komplexer als das, doch der Grundgedanke gibt eine gute Richtlinie. Rund 50% der Transaktionen in Märkten werden als Verlust verbucht und rund 50% als Gewinn. Weshalb nur “rund” 50%?

Nun, offensichtlich geht der durchschnittliche Wert beinahe aller Anlagen über die Zeit nach oben. In anderen Worten: etwas mehr als die Hälfte macht jeweils einen Gewinn – sofern man genügend Zeit vergehen lässt.

Wie man mit nur wenig Recherche erkennen kann, hat ein Asset wie Bitcoin seinen Wert über das letzte Dutzend Jahre ungefähr “ver-dreihundert-tausend-facht” von rund 0.1 CHF (Jahr 2010) auf rund 30'000 CHF pro BTC (Mai/Juni 2022). Wir verzichten der Einfachheit halber auf genauere Zahlen.

Da haben viele Leute sehr viel Geld verdient. Diejenigen, welche Geld verloren haben, haben einfach zu früh verkauft. Das passiert täglich in allen Märkten weltweit und ist nicht die Schuld von technologischem Fortschritt.

4 Das Geld existiert ja gar nicht – es sind nur Bits und Bytes

Vorbei sind die Tage, als der Dollar (oder sonst eine Währung) noch einen Anspruch auf Gold repräsentiert hat. Vorbei sind sogar die Tage, als der Kontostand noch einen Anspruch auf Banknoten repräsentiert hat!

Es “existiert” deutlich mehr “Bar-Geld” auf digital geführten Bankkonten, als es gedruckte Banknoten auf der Welt gibt. Komisch, nicht?

Sie glauben uns nicht? Dann probieren Sie einmal, über 100'000 Franken in Banknoten von Ihrer Bank abzuheben. Sogar der Tagesanzeiger berichtet, dass dies heutzutage nicht mehr geht.

Scheinbar hat keine (reguläre) Bank noch so viele Banknoten an Reserve.

Mit anderen Worten: Auch Fiat-Währungen sind heutzutage nur noch Bits und Bytes. Wo soll da dann noch ein Unterschied zu digitalen Währungen sein, wenn alles sowieso nur noch digital läuft?

Der tatsächliche Nachteil von Kryptowährungen

Kommen wir zum Kern der Sache: Es gibt ein Argument, welches tatsächlich die Attraktivität von digitalen Währungen vermindert. Spannenderweise benützen es nur wenige Krypto-Gegner bei Diskussionen.

Es ist ein sehr verständliches Argument, welches aber in nicht allzu ferner Zukunft (wie bislang alle anderen Argumente) aus der Welt geschafft wird:

Kryptowährungen sind (noch) nicht reguliert und reglementiert.

Dies ist die grösste Hürde, die blockchain-basierte Währungen noch überwinden müssen. Sobald die Bevölkerung (und besonders Betriebe) wissen, wie sie Kryptowährungen…

  • verwalten sollen,

  • …in der Steuererklärung deklarieren sollen,

  • …als Zahlungsmittel effektiv nutzen können

  • …und sicher aufbewahren können,

werden wir weltweit eine Adaption einer Technologie erleben, wie wir sie seit der Massen-Einführung von Mobiltelefonen nicht mehr erlebt haben. Eben diese Adaption versuchen wir als Betrieb voranzutreiben.

Wir beginnen damit, die vier oben erwähnten Punkte zu ergründen und deren Antworten zu finden.

Wir beginnen damit, gegen den Strom zu schwimmen.

Sobald wir die Antworten auf diese Fragen haben, werden wir sicherlich nochmals einen Artikel publizieren, um Sie, werte Leserinnen und Leser, vielleicht mit in den Strom zu ziehen.

Und irgendwann schwimmen so viele gegen den Strom, dass sich der Strom ändert.

“First, they ignore you, then they laugh at you, then they fight you, then you win.”

Mahatma Ghandi

Bezahlen Sie Ihren nächsten Boden doch bei uns mit einer Kryptowährung.