Welches Parkett ist am unempfindlichsten?

 
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Ein hochwertiger Parkettboden verleiht jedem Eigenheim ein elegantes Aussehen. Allerdings bedarf Parkett einer regelmässigen Pflege, damit es lange hält und unempfindlich für Flecken, Mattierungen, Schäden etc. bleibt.

Nicht nur die Pflege ist dabei entscheidend, sondern auch die Oberflächenbehandlung und die gewählte Holzart, die für das Parkett verwendet wird. Nicht verwunderlich, sind manche Holzarten robuster als andere.

Wie unempfindlich ein Parkett sein muss, hängt immer von seiner Nutzung ab. So können Sie bereits beim Kauf eines Parkettbodens die voraussichtliche Lebensdauer und Einfachheit der Pflege beeinflussen, indem sie auf einige Faktoren achten, die wir in diesem Artikel beschreiben.

Gleich vorweg:

Das unempfindlichste Parkett ist ein gut verarbeiteter Mehrschicht-Boden aus Wenge (auch Wengé genannt), welcher eine rund 4-5 mm dicke Nutzschicht hat und mit einem hochwertigen Hartwachs-Öl behandelt wurde.

Doch wie kommen wir auf diese Aussage und welche Hölzer stehen auf Platz zwei und drei?

Was macht ein Parkett "unempfindlich"?

Als „unempfindlich“ bezeichnet man ein Parkett, welches vielerlei Strapazen standhalten kann, ohne Schäden davon zu tragen. Dies bedingt:

  • Eine hohe Feuchtigkeitsresistenz

  • Eine harte Oberfläche

  • Ein solides Fundament

  • Wenig Quell- und Schwind-Verhalten

Ob eine Holzart eher robust oder empfindlich ist, entscheidet die Härte und die Elastizität des Holzes. Die Härte sorgt für eine robuste Oberfläche, die Beanspruchungen eher standhält. Eine hohe Elastizität ist vor allem beim Einbau von Vorteil, da sich das Holz meist leichter verarbeiten lässt.

Um herauszufinden wie hart eine Holzart ist, lohnt es sich, einen Blick auf die Dichte des Holzes zu werfen. Je dichter das Holz, desto standhafter ist es. Die Faserdichte ist ebenfalls massgebend für die Härte. Hier nachlesen, wie man Härte bei Parkett misst.

Auch die Dicke („Stärke“) des Parketts oder zumindest der Nutzschicht, hat einen Einfluss auf die Robustheit. Dicke Holzschichten sind, welch Wunder, robuster und können öfters abgeschliffen und somit „erneuert“ oder „aufgefrischt“ werden. Parkette mit dicker Nutzschicht sind also langlebiger.

Mehr zu Parkett-Dicke in unserem entsprechenden Artikel.

Die Nutzschicht ist das “Herz” eines Parketts - Die Trägerschicht das Rückgrat.

Die Nutzschicht ist das “Herz” eines Parketts - Die Trägerschicht das Rückgrat.

Es gibt noch viele weitere Faktoren, welche die Widerstandskraft eines Parketts beeinflussen. Beispielsweise kann durch die richtige Einpflege und Oberflächenbehandlung ein Parkettboden noch unempfindlicher werden.

Wie erhöht man die Robustheit eines Parketts?

Ist der Boden einmal verlegt, hilft es, auf die richtige Pflege zu achten. Hier sollte zwischen der Pflege eines geölten Bodens und der eines lackierten (versiegelten) Parketts unterschieden werden.

Ein geölter Boden bedarf, im Gegensatz zu weitläufiger Meinung, nicht mehr Pflege als ein Boden, der mit einem Lack versiegelt ist – jedoch eher anderer Pflege. Da geölte Böden Luft und Feuchtigkeit ein- und austreten lassen, sind sie viel näher dem Rohprodukt. Ein lackierter Boden hat eine sehr undurchlässige Versiegelung aufgetragen, welche von Feuchtigkeit und Schmutzpartikeln, jedoch auch von Luftaustausch abschirmt.

Gelangt Feuchtigkeit dennoch bei zu viel Nässe in ein versiegeltes Parkett, kann es zu teils irreparablen Schäden kommen. Dies ist einer der Gründe, weshalb wir bei Ryser Böden heutzutage die Verwendung eines hochwertigen Parkett-Öls an Stelle einer Versiegelung empfehlen. Mehr über Parkett-Öl können Sie hier erfahren.

Welche Oberflächenbehandlung erhöht nun die Robustheit am besten? Nun, mit der richtigen Schutzschicht wird ein Boden robuster und ist bei Feuchtigkeit weniger empfindlich.

Lackierte Parkette müssen öfters gänzlich abgeschliffen werden als geölte Böden. Dies verkürzt die Lebensdauer des Bodenbelags, denn irgendwann ist die Nutzschicht zu sehr weggeschliffen. Geölte Böden, insbesondere mit Hartwachs geölte, kann man teils sogar lediglich von Hand lokal abschleifen.

Robust und Chic: mit Hartwachs braun geöltes Eichenparkett.

Robust und Chic: mit Hartwachs braun geöltes Eichenparkett.

Da Versiegelungen auch schneller Kratzer aufweisen als Hartwachs-geölte Flächen, und stehende Nässe verhältnismässig und auf Dauer schlecht ertragen, ist der Sieger hier das Hartwachs-Öl. Dies ist ein Parkett-Öl, welches einen hohen Wachsanteil hat und zudem mit Härter versehen wird (oder werden kann).

Ein hochwertiges Hartwachs-Öl schützt ein Holz vor Flecken, Nässe, Kratzer, übermässigem Abrieb und Faser-Ausrissen. Zudem kann es ohne Zusatzaufwand bei der Reinigung mit Wischwasser gleichzeitig gepflegt werden.

Bei der Reinigung sollten Sie darauf achten, milde Reiniger zu nutzen und nur feucht (nicht nass) zu wischen. So behält der Boden einerseits ausreichend Feuchtigkeit, andererseits quillt er wegen übermässiger Nässe auch nicht auf. In diesem Artikel erfahren Sie mehr über die richtige Reinigung und Pflege.

Welche robusten Holzarten gibt es?

Die Holzart beim Parkett entscheidet massgeblich darüber, wie robust der Boden ist. Die Hölzer haben alle eine unterschiedliche Elastizität und Härte. Zu den Robustesten gehören Eiche, Esche oder Rotbuche aber auch exotischere Hölzer wie Doussié (Afzelia) und Wenge.

Diese Hölzer sind vor allem für Räume wie Flure, Küche oder Kinderzimmer geeignet. Wegen ihrer Beschaffenheit können sie größeren Strapazen wie Möbelrücken standhalten.

Zudem fallen Kratzer und Ähnliches, vor allem bei Eiche wegen der Maserung, weniger auf. Eichen-Parkett zählt zu den Favoriten in der heutigen Zeit, was unter anderem auch an ihrer Vielfältigkeit in der Optik liegt.

Weniger robuste Holzarten sind beispielsweise Fichte oder Lärche. Diese eignen sich eher für Schlaf- oder Wohnzimmer. Schauen Sie sich in diesem Artikel andere für Parkett geeignete Holzarten im Detail an.

Welche Holzart ist am unempfindlichsten?

Wenge ist das unempfindlichste Holz, welches für den Innenraum genutzt wird. Dies liegt vor allem an der Dichte des Tropenholzes. Diese ist sehr hoch und das Holz daher sehr hart und schwer.

Parkett aus Wenge ist ein echten Hingucker.

Jedoch ist die Anschaffung eher teuer, was sich allerdings in der Optik dieses Holzes widerspiegelt. In einem modernen Eigenheim kann Wenge-Parkett daher jeder Einrichtung einen edlen Look verleihen. Das Holz ist fast schwarz und wirkt stets elegant.

Leider handelt es sich um ein Tropenholz, was aus ökologischer Perspektive nicht wirklich ideal ist. Die Verarbeitung von Wenge zu Parkett sollte daher ausschliesslich bei Holz mit FSC-Zertifizierung vollzogen werden.

Eine ähnliche Dichte weißt auch das Tropenholz Doussié auf, jedoch ist dieses Holz nicht ganz so hart und robust wie Wenge. Wie Wenge ist Doussié sehr hochwertig, wenn auch im Schnitt weniger teuer.

Eine Alternative, die weniger kostenintensiv ist, stellt Eichen-Parkett dar. Dieses ist zwar nicht so hart wie Wenge oder Doussié, jedoch überzeugt es dennoch mit einer überdurchschnittlichen Robustheit. Außerdem ist Eiche optisch unterschiedlich leicht gestaltbar. Näheres sehen Sie in diesem Artikel über Eichen-Parkett.

Der Aufbau eines unempfindlichen Parketts

Wie wir in unserem Artikel über „wie erkennt man Qualität bei Parkett?“ bereits beschrieben haben, ist ein Parkett hochwertiger, wenn es eine solide, gut verleimte Trägerschicht hat.

Dies macht es, nebst einfacher, unkomplizierter Verlegung, besonders widerstandsfähig gegen Temperatur- und Luftfeuchtigkeits-Schwankungen. Somit hat ein hochwertig verarbeitetes Mehrschicht-Parkett viel weniger Quell- und Schwind-Verhalten, als beispielsweise ein Massivholz-Boden. Dieses verringerte Spiel zwischen den Dielen steigert die Robustheit und Lebensdauer eines Parketts.

Die Nutzschicht sollte bei einem hochwertigen Boden mindestens 3-4 Millimeter dick sein. Für teurere Holzarten empfehlen wir sogar, sich für dickere Nutzschicht-Varianten zu entscheiden (5-6 mm).

Kurz gesagt: Je dicker und stärker die Nutzschicht, desto langlebiger das Parkett. Ab einem bestimmten Punkt jedoch, ähnelt ein Mehrschicht-Parkett mit einer zu dicken obersten Schicht eher einem Massivparkett. Dies bringt Vor- und Nachteile mit sich. Mehr dazu im eben erwähnten Artikel zu Parkett-Qualität.

Der Sieger unserer Analyse

Kurz gesagt ist Wenge das robusteste Holz für einen Parkettboden. Das Tropenholz ist sehr schwer und hart und ist daher besser geschützt vor Flecken durch Feuchtigkeit und pigmentierte Substanzen. Auch sorgt die sehr überdurchschnittliche Härte für erhöhte Schadenresistenz.

Die richtige Oberflächenbehandlung – wir empfehlen ein starkes Hartwachs-Öl – verleiht dem Wenge-Parkett noch mehr Kraft. Ideal eingepflegt und regelmässig gereinigt hält ein solcher Bodenbelag ohne Bedenken über drei Generationen.

Ein solches Investment lohnt sich beispielsweise bei familiären Erbliegenschaften besonders: Gegen Ende der Lebensdauer eines Wenge-Parketts (>50 Jahre) hat der Boden bereits Altholz-Status, was seinen Wert wiederum sogar steigen lässt.

Die dunkle Königin: Wenge. | Foto-Quelle: Schubert Stone

Die dunkle Königin: Wenge. | Foto-Quelle: Schubert Stone

Wenge ist ein sehr dunkles Holz, weshalb Staub und ähnliche helle Partikel sehr schnell ins Auge fallen können. Dies liegt in der Natur dunkler Bodenbeläge. Deswegen kann es sein, dass Sie den Boden öfters staubsaugen müssen, als beispielsweise ein Doussié-Boden, der heller ist.

Doussié ist in unseren Augen der zweit-unempfindlichste Holzboden. Ein Parkett aus Doussié ist beinahe so robust wie Wenge, hat jedoch den Vorteil hellerer Optik, weshalb man Staub weniger leicht sieht, Schmutz und Kratzer dafür eher.

Die für uns drittplatzierte Alternative, und deutlich ökologischer, ist klar die beliebte Eiche. Sie ist zwar nicht ganz so robust wie die genannten Tropenhölzer, nichtsdestotrotz ist sie sehr robust im Vergleich zu anderen heimischen Arten.

Die Ökobilanz der Eiche ist unbestritten besser als bei den Tropenhölzern, da sie vor Ort in Europa angebaut wird. Die Transportwege fallen deutlich kürzer aus und die nachhaltige Wiederaufforstung ist eher gesichert.

Wer jedoch eine Vorliebe für dunkle und edle Bodenbeläge hat, auf maximale Robustheit Wert legt und es sich finanziell leisten kann, sollte Wenge verlegen lassen. Dabei unbedingt auf die FSC-Zertifizierung für nachhaltigen Anbau achten. Alles andere können wir nicht gutheissen.

Sollten Sie sich für zertifiziertes Wengé-Parkett interessieren, bieten wir Ihnen hier mehr Informationen zum Holzboden an:

Umweltbewussteren Personen empfehlen wir einen Eichenboden. Hierfür sind die Optionen beinahe Grenzenlos. Lesen Sie in unseren Wissen-Artikeln mehr über Eiche und die Personalisierungs-Möglichkeiten nach.

unsere Rangliste der unempfindlichsten Parkette:

  1. Wenge

  2. Doussié (Afzelia)

  3. Eiche

In sämtlichen Fällen ist der unempfindlichste Holzboden ein Mehrschicht-Parkett mit Hartwachs öl. Dabei sollte die Nutzschicht rund 4 Millimeter dick und die Paketierung qualitativ hochwertig sein.

Wir empfehlen in der Regel, sich für einen Eichenparkett zu entscheiden. Bei Eichenholz ist das Preis-Leistungs-Verhältnis am besten und die Nachhaltigkeit der Produktion am ehesten sichergestellt.


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