Gesundheitliche Effekte von Holz und Parkett in Innenräumen

 
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Wie wäre es, wenn Sie anstatt einer Armee esoterisch angehauchter Duftlampen mit ätherischen Ölen etwas anderes, viel weniger aufdringliches mit ähnlich wohltuender Wirkungen zuhause haben könnten?

Würden Sie uns glauben, wenn wir Ihnen erzählen würden, dass Sie durch geschickten Einsatz von Holz und hölzernen Elementen in Ihren Wohnräumen sowohl Ihre körperliche als auch mentale Gesundheit verbessern könnten?

Die gesundheitlichen Auswirkungen von Holz auf den Menschen sind heutzutage gut erforscht. Dies macht es für uns sehr leicht, die wissenschaftlichen Daten für unsere Analyse zu den gesundheitlichen Effekten von Holz (insbesondere Holzböden) zusammenzutragen.

Holz und Parkett in Innenräumen können nachweislich folgende positive, gesundheitliche Effekte auf den menschlichen Organismus haben:

  • Stress-Reduktion
  • Stärkung des Immunsystems
  • Steigerung des Wohlbefindens
  • Beruhigung / Besänftigung
  • Steigerung der Produktivität
  • Erhöhung der Kreativität
  • Reduktion von Krankheitssymptomen
  • Sämtliche Aussagen in diesem Artikel wurden von international anerkannten Quellen (staatliche Institutionen, wissenschaftliche Zeitschriften und akademischen Papers) zusammengetragen. Die vollständigen Literaturangaben finden Sie am Ende dieses Artikels.

    Eine (leider nötige) Anmerkung: Die Aussagen, welche in diesem Schreiben gemacht werden, sollen nicht als medizinisch schlüssig und/oder gänzlich akkurat erachtet werden. Ryser Böden haftet nicht für allfällige, durch diesen Artikel vermeintlich entstandene Schäden – weder materieller noch persönlicher Natur. Für weitere Details hierzu, verweisen wir Sie gerne an unsere AGBs.

    Die positiven Effekte von Holz in Innenräumen

    Holz hat sehr viele positiven Effekte auf die Gesundheit eines Menschen – dies ist nicht nur durch zahlreiche Studien der letzten Jahrzehnte bewiesen worden, sondern auch als allgemeingültiger Fakt sozial akzeptiert.

    Eine Studie aus Kanada besagt, dass Einrichtungs-Stile mit Fokus auf Holz im generellen als „gesund“ empfunden werden. Holz als Bau- und Einrichtungs-Material wird von Menschen in der westlichen Welt als „warm, natürlich, heimelig, beruhigend und einladend“ angesehen. Hölzerne Räumlichkeiten werden als „warm, bequem, beruhigend und einladend“ beschrieben.

    Bezüglich sämtlicher oben genannter Parameter/Begriffe übertrifft Holz alle neun anderen geprüften Baumaterialien (z.B. Beton, Metall, PVC usw.) – teils bei weitem.

    Holz ist ein umweltfreundlicher Baustoff, der gut isoliert und selbständig die Luftfeuchtigkeit in Räumlichkeiten reguliert.

    Holz steigert nachweislich das Wohlbefinden in Innenräumen - auch hier, in unserem Showroom in Buchs ZH.

    Holz steigert nachweislich das Wohlbefinden in Innenräumen - auch hier, in unserem Showroom in Buchs ZH.

    Empirische Daten aus Städten mit schlechter Luftqualität haben gezeigt, dass Innenausbau mit Holz die Raumluft-Qualität von Einrichtungen signifikant verbessern kann und somit die Gesundheit der Menschen darin vor Luftschadstoffen schützt. Holz-Elemente haben einen positiven Einfluss auf:

    • Feinstaub-Belastung

    • biologische Schadstoffe (z.B. Bakterien und Viren)

    • und chemische Schadstoffe in der Luft (z.B. Kohlen-Monoxid, Stickoxide, Formaldehyd etc.)

    Ein umfassender Bericht aus dem „European Journal of Wood and Wood Products“ hebt weitere vorteilhafte Effekte hervor:

    Hölzerne Elemente wirken sich hauptsächlich positiv oder neutral auf die Innenraumqualität aus. Sie mindern Feuchtigkeits-Schwankungen, rufen positive Gefühle bei Menschen hervor und hemmen die Verbreitung gewisser Bakterienarten.

    Gewisse Emissionen aus dem Holz könnten jedoch potentiell schädlich sein. Die Resultate hierzu sind aber unvollständig, unschlüssig und bedürfen weiterer Nachforschungen. Mehr zu den potentiell negativen Effekten von Holz im weiteren Verlauf dieses Artikels.

    Positive psychologische Nutzen von Holz in Räumen

    Es gibt viele psychologische Vorteile, die mit der Präsenz natürlicher Elemente wie Holz und Pflanzen in Innenräumen einhergehen.

    Diese Vorteile umfassen u.a. Stressreduktion, erhöhte Schmerztoleranz, verbesserte kognitive Leistung und Stimmung, besseres Wohlbefinden, erhöhte Kreativität & Aufmerksamkeit und verbesserte Immunleistung.

    So lauten die Ergebnisse der Recherchen von Stephen Fraser der Univeristy of British Columbia im Jahre 2011.

    Auch im Büro steigert Holz das Wohlbefinden und sorgt für ein gesundes Klima.

    Auch im Büro steigert Holz das Wohlbefinden und sorgt für ein gesundes Klima.

    Holz in Innenräumen steigert die Produktivität am Arbeitsplatz und reduziert „Sick Building Syndrom“ (SBS) der Mitarbeitenden, schreibt Dr. Graham Lowe, ein in seinem Fachgebiet renommierter Kanadischer Wissenschaftler.

    SBS („Gebäudekrankheit“) ist eine Krankheit, die sich durch zu viel Aufenthalts-Zeit in einem Gebäude zu manifestieren scheint. Betroffene fühlen sich dabei „krank“ und zeigen diverse Krankheitssymptome. Diese Symptome sind stark subjektiv und sind bislang nicht auf konkrete Umgebungs-Faktoren zurückzuführen. Es wird jedoch stark vermutet, dass SBS durch schlechte/kontaminierte Raumluft verursacht wird.

    Gebäude, welche u.a. aus viel Holz bestehen, reduzieren SBS und tragen zu verbesserter physischen und psychischen Gesundheit der Bewohner und Gäste bei.

    Solche Forschungsergebnisse lassen auch direkt auf die gesundheitlich positiven Einflüsse von Parkett und andere Holzbeläge schliessen.

    Ätherische Öle im Holz

    Ätherische Öle im Holz erhöhen die Aktivität von natürlichen Killerzellen im Menschlichen Körper und sorgen somit für verbesserte Immunreaktionen.

    Zudem hat der Geruch von Holz einen nachweislich beruhigen Effekt auf Menschen. Dabei sind es die Inhaltsstoffe im Holz (hauptsächlich ätherische Öle), die primär für den Duft sorgen.

    Ätherische Öle sind fettlösliche sekundäre Pflanzenstoffe und verdampfen leicht. Sie werden meist für aromatherapeutische Zwecke in Ölen gelöst, welche auch in der Medizin Verwendung finden.

    Hierzu werden die Öle auf Körperteile oder Öllampen verteilt, sodass sie die darin enthaltenen flüchtigen Duftstoffe an die Umgebungsluft abgeben können. Diese werden inhaliert und lösen die besagten psychischen und physischen Reaktionen aus.

    Hier sind einige Holzarten, die wegen ihrer gesundheitsfördernden Wirkungen häufig im Einzelhandel als ätherische Öle in Flacons angeboten werden:

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    • Arve

    • Birke

    • Fichte (Rottanne)

    • Kiefer (Föhre)

    • Tanne (weiss und blau)

    • Zeder

    • Zypresse

    Ist Ihnen etwas aufgefallen? Die meisten dieser Holzarten werden häufig in Europa zur Möbel- und Parkett-Herstellung verwendet.

    Fichtenholz sieht auch als Wandverkleidung fantastisch aus. Hier die Altholzwand aus unserem Showroom.

    Fichtenholz sieht auch als Wandverkleidung fantastisch aus. Hier die Altholzwand aus unserem Showroom.

    Kennen Sie den Geruch einer echten Arven-Stube? Dieser ist unverkennbar und verleiht einem Raum augenblicklich einen beruhigenden und einladenden Effekt. Die Kehrseite von Arven-Möbeln ist, dass Sie Ihren Geruch an alles andere abgeben – insbesondere an die im Arvenschrank stehenden Weingläser.

    Der Geruch, den man von ätherischen Ölen (wie jene im Arvenholz) wahrnimmt, stammt in den allermeisten Fällen von den darin enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe und Terpenen.

    Wirkungen von Terpenen auf den menschlichen Organismus

    Terpene sind in ätherischen Ölen enthalte, chemische Verbindungen. Sie finden vielerlei pharmakologische Verwendung, denn sie wirken vielfach nicht nur sensorisch beruhigend, sonder auch antimikrobiell.

    Interessanter Fakt: Literweise Terpene sind bereits in wenigen Quadratmetern Nadelstreu im Wald zu finden.

    Es gibt unterschiedliche Gruppen von Terpenen, welche stets verschiedene Wirkungen auf den menschlichen Körper zeigen. Die für diesen Artikel relevanten Terpene sind Mono-, Di-, Tri- und Sesquiterpene.

    Monoterpene

    Monoterpene sind ein Hauptbestandteil von Ätherischen Ölen. Sie werden in grossen Mengen von Pflanzen produziert und haben gemäss Untersuchungen potentiell antikarzinogene (krebs-hemmende) Wirkungen bei Tieren.

    Einige Monoterpene wirken bakterizid (bakterientötend). Ein Beispiel dafür sind jene, die in grossem Masse in Eukalyptus vorzufinden sind.

    Sesquiterpene

    Sesquiterpene sind Riech- und Aromastoffe vieler Pflanzen und Insekten. Öl aus der Zeder ist reich an polycyclischen Sesquiterpenen und wird vielfach für gesundheitsfördernde Aroma-Therapien verwendet.

    Diterpene

    Die Diterpene in der pazifischen Eibe werden als natürliche Zytostatika bei der Krebstherapie verwendet. Sie hemmen Zellwachstum und -Teilung bei schnell wachsenden (Tumor-)Zellen.

    Triterpene

    Triterpene sind in vielen Baumrinden (insbesondere Birkenrinde) vorzufinden. Einige Triterpene wirken antibiotisch, senken den Blut-Cholesterinspiegel (wie die pflanzlichen Sterine z.B. in gewissen Margerinen) und werden in der Behandlung von Leukämie oder AIDS eingesetzt. Andere Triterpene hemmen das Wachstum von Tumorzellen.

    Potentieller Nutzen von Terpenen in der Luft

    Die Eigenschaft von Terpenen, sich leicht aus dem Ursprungsmaterial zu lösen und sich zu verflüchtigen, macht sie interessant, wenn es um Diskussionen über Raumluft-Qualität geht. Sind Terpene in der Raumluft erwünscht oder stören sie eher?

    Da Terpene auch reizendes oder allergisierendes Potenzial haben, scheiden sich die Geister bezüglich Nützlichkeit. Auch wenn nachgewiesene Irritationen und allergische Reaktionen wegen Terpenen in der Luft sehr selten, sogar beinahe inexistent sind, muss auf deren Vorkommen hingewiesen werden.

    Häufiger, aber dennoch selten, sind Rötungen und Schwellungen der Haut bei physischem Kontakt mit ätherischen Ölen aus besagten Flacons. Solch grosse Mengen an Terpenen sind jedoch im Möbel- oder Bau-Holz nicht enthalten.

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    Der Terpen-Gehalt in der Raumluft ist gerade einmal so gross, dass ein positiver gesundheitlicher Nutzen nachgewiesen werden kann, jedoch kein negativer.

    Es ist anzunehmen (aber nicht nachgewiesen), dass die Terpene aus dem Holz grösstenteils für die in den ersten Abschnitten dieses Artikels beschriebenen, wohltuenden gesundheitlichen Effekte verantwortlich sind.

    Mit Holz zu bauen und Holz als Einrichtungs-Element zu wählen bringt demnach deutliche Vorteile mit sich – wohl eben wegen der ätherischen Öle und der darin enthaltenen Terpene.

    Potenziell negative Effekte von Holz in Innenräumen

    Einer der wenigen Inhaltsstoffe in Bauholz mit potenziell negativen Auswirkungen auf die Menschliche Gesundheit ist das berüchtigte Formaldehyd. Dieses wird oft bei der Holzwerkstoff-Herstellung verwendet, da es Holz-Leime und -Harze härtet und zugleich sterilisiert.

    Gleich vorab: Formaldehyd wird überdramatisiert. Mehr dazu im Verlauf dieses Abschnittes.

    Holzwerkstoffe (Sperrholz, Spanplatten, Dachlatten usw.) beinhalten vielfach ein wenig Formaldehyd, welches während der Produktion in das Holz gelangt ist. Dieses CH2O entweicht über die Zeit dem Werkstoff und verteilt sich in der Luft (wie die gesunden ätherischen Öle).

    Geschlossene Räume können deswegen manchmal bereits nach einigen Stunden nach dem Einbau kontaminierten Holzes bedenkliche Mengen an Formaldehyd in der Luft aufweisen.

    Diese Konzentration lässt sich nachträglich oftmals nur durch ausgiebiges Lüften reduzieren. Sie steigt aber wiederum an, sobald kein Luftaustausch im Raum mehr stattfindet – so lange bis das Formaldehyd im Holz vollständig abgebaut ist, somit also nicht mehr an die Raumluft abgegeben werden kann.

    Die Verflüchtigung von CH2O funktioniert ähnlich wie der Abbau radioaktiver Strahlung: Sie hat eine Halbwertszeit. Je höher die Konzentration im Holz, desto grösser ist die Abgabe pro Zeiteinheit. Je mehr aber abgegeben wird, desto schneller reduziert sich aber der Restgehalt.

    Stosslüften reduziert die Formaldehyd-Konzentration enorm.

    Stosslüften reduziert die Formaldehyd-Konzentration enorm.

    Mit anderen Worten: Je länger ein Formaldehyd-haltiger Werkstoff verbaut ist, desto geringer werden dessen Emissionen pro Zeiteinheit. Im Schnitt emittiert ein Holzwerkstoff nur bis einige Wochen oder Monate nach Einbau auffällige Mengen an Formaldehyd. Danach sind die Mengen eigentlich unbedenklich. Mehr dazu präsentieren wir aber in den folgenden Abschnitten.

    Können Holzböden schädlich sein?

    Formaldehyd kann auch aus (Fertig-)Parkett austreten, da es im Klebstoff enthalten ist. Negative gesundheitliche Auswirkungen explizit wegen Holzböden sind aber keine dokumentiert, da die Belastung, insbesondere aus hochwertigen Parketten, sehr gering ist.

    Wird bei der Parkett-Herstellung Formaldehyd-freier Klebstoff oder überhaupt gar kein Leim (wie bei Massiv-Parkett) verwendet, ist Parkett gänzlich unbedenklich.

    Mehrschicht-Parkett (links) hat stets einen Klebstoff-Anteil. Massiv-Parkett (rechts) hat diesen natürlich nicht.

    Mehrschicht-Parkett (links) hat stets einen Klebstoff-Anteil. Massiv-Parkett (rechts) hat diesen natürlich nicht.

    Wir bei Ryser Böden empfehlen (und nutzen selbst) emissionsarme Leime und Klebstoffe ohne Formaldehyd, um Parkett zu verlegen.

    Leider beinhalten viele Holzwerkstoffe wie Span-, Sperrholz- und OSB-Platten grössere Mengen an CH2O. Diese sind in der Parkettindustrie oft anzutreffen, da sie oft für die Estrich-Kontruktion genutzt werden.

    Zunehmend werden aber Epoxidharze und Isocyanat-basierte Reaktiv-Klebstoffe, sogenannte PMDI bei der Werkstoffverarbeitung verwendet. Diese machen die Holzwerkstoffe gänzlich Formaldehyd-frei und somit toxikologisch unbedenklich.

    Wir bevorzugen Parkett-Lieferanten und Hersteller von Bauwerkstoffen, die solche PMDI, Epoxidharze oder 2-Komponenten-Klebstoffe für ihre Waren verwenden. Wir raten unseren KundInnen ebenfalls dazu.

    Formaldehyd im Massivholz?

    Das Gerücht, dass naturbelassenes Holz von sich aus CH2O enthält und freisetzt, ist falsch. Dies würde (in Theorie) geschehen können, wenn man das Holz auf rund 100 Grad Celsius erhitzen würde, doch tut dies ja niemand.

    Interessanterweise können sogar einige Holzarten (Eiche, Buche, Baumnuss etc.) freies Formaldehyd aus der Luft binden und somit für den Menschen unschädlich machen.

    Dies ist aber natürlich nicht möglich, wenn das Parkett gegen oben versiegelt ist, wie es beispielsweise bei lackiertem Parkett der Fall ist. Geölte Holzböden sind wesentlich Luftdurchlässiger und lassen demnach eine Formaldehydbindung viel eher zu.

    Mehr hierzu finden Sie in unserem Artikel über Parkett-Öl.

    Formaldehyd aus Zigaretten versus Werkstoffen

    Gerne würden wir die Konzentrationen von Formaldehyd in Werkstoffen in ein Verhältnis setzen. Ein Raucher, der eine Packung Zigaretten pro Tag konsumiert, inhaliert täglich rund drei Milligramm CH2O. Dies sind 3000 µg (Mikrogramm) des Schadstoffes, also ca. 150 µg pro Zigarette, gemäss BAG.

    Die WHO empfiehlt, sich Formaldehyd-Werten über 100 µg/m3 (Mikrogramm pro Kubikmeter Raumluft) nicht länger als 30 Minuten auszusetzen. Das Bundesamt für Gesundheit der Schweiz empfiehlt Formaldehyd-Werte unter 125 µg/m3, um Gesundheitsschäden zu vermeiden.

    Nun ein wenig Mathematik gefällig?

    Ein Mensch atmet rund zwölftausend Liter Luft pro Tag ein und aus. Bei einer konstanten, maximal zulässigen CH2O-Konzentration von 100 µg/m3 (= 0.1 µg/L) in der Luft ergäbe dies eine tägliche, aus der Atemluft aufgenommene Menge von 1200 µg.

    Diese Menge entspricht nicht einmal der Hälfte des Zigaretten-Rauchers (1200 µg versus 3000 µg), der täglich „nur“ eine Packung pafft.

    Sobald wir also Formaldehyd-Konzentrationen in Relation setzten, sieht die Angelegenheit schlagartig anders aus.

    Besonders unter dem Aspekt, dass die allermeistem verbauten Werkstoffe kumulativ niedrige Emissionswerte (meist unter 60 µg/m3 bei einem Luftwechsel von 1 pro Stunde) aufweisen. Man bedenke dabei auch die Halbwertszeit, die wir vor einigen Abschnitten beschrieben haben: Diese Emissionswerte sinken mit der Zeit sogar noch.

    Formaldehyd in der Luft verringern

    Sollte dennoch Sorge bestehen, gibt es einige Tricks und Kniffe, welche Abhilfe schaffen können.

    Die CH2O-Konzentration der Raumluft kann ganz leicht durch regelmässiges Lüften reduziert werden. Dies hilft, die Luftwechsel-Rate zu steigern und verringert somit die Belastung deutlich.

    Alternativ, doch nicht weniger effektiv, können Zimmerpflanzen eingesetzt werden, um die Konzentration in der Luft zu senken und auf biologischem Weg den Schadstoff aufzunehmen und abzubauen.

    Zimmerpflanzen sorgen somit nicht nur für ein angenehmes Wohnklima (wie wir bereits erfahren haben), sondern machen auch noch potenzielle Schadstoffe unbedenklich.

    Wie gesund ist Holz in Innenräumen?

    Holz und Holzböden in Innenräumen haben unbestritten einen Einfluss auf die menschliche Gesundheit.

    Die positiven Effekte sind mannigfaltig erwiesen und signifikant. Die negativen Auswirkungen hingegen, sind wenig dokumentiert – und wenn sie es sind, werden sie leicht überdramatisiert.

    Die wichtigste Erkenntnis aus diesem Artikel soll jedoch sein, dass Natur und Natürlichkeit siegt. Rohmaterialien, wie beispielsweise Massivholz, fügen dem Menschen keinerlei Schaden zu und können ihm nur helfen – dies sowohl psychisch als auch physisch.

    Wir raten Ihnen dazu, Ihre Bauten und insbesondere Ihre Bodenbeläge so naturbelassen wie möglich zu halten.

    Ein “Touch” Natur ist Modern und Gesund.

    Ein “Touch” Natur ist Modern und Gesund.

    Dies soll nicht bedeuten, dass Sie unbehandeltes Massivholz als Parkett anschaffen müssen. Es gibt zahlreiche Mehrschicht-Parkette, die Sie mit Emissions-freien Klebstoffen verlegen und mit Schadstoff-freien Ölen versehen können.

    Gerne beraten wir Sie hierzu. Wenn Sie einen gesundheitlich unbedenklichen Bodenbelag suchen, empfehlen wir Ihnen, sich bei uns für einen Beratungstermin zu melden.

    Wenn Sie noch nicht dazu bereit sind, empfehlen wir Ihnen, sich weiter über die Parkett-Welt zu informieren. Sie finden eine grosse Menge an Wissen in unseren Artikeln und Videos. Abonnieren Sie unsere Artikel (1-2 Mal monatlich) per Email, sodass Sie keinen unserer Beiträge verpassen.

    Vielen Dank für das Lesen dieses umfassenden Berichtes. Hier haben wir einige weitere Themen, für die Sie sich vielleicht interessieren könnten:

     
     

    Wissenschaftliche Literatur

    Alapieti, T., Mikkola, R., Pasanen, P. et al. (2020). The influence of wooden interior materials on indoor environment: a review. Eur. J. Wood Prod. 78, 617–634.

    Fraser, S. (2011). Health benefits of wood, plants and nature in the human environment: an analysis of the past 15 years of research and its application potential. University of British Columbia.

    Hyun Mi Cho, Jongki Lee, Seunghwan Wi, Sumin Kim (2018). Field study on indoor air quality of wood remodeled welfare facilities for physical and psychological benefits. Yonsei University, Seoul.

    Ikei, H., Song, C. & Miyazaki, Y. (2017). Physiological effects of wood on humans: a review. J Wood Sci 63, 1–23.

    Lowe, G. (2020). Wood, Well-being and Performance: The Human and Organizational Benefits of Wood Buildings. University of British Columbia.

    Qing Li, Ari Nakadai, Hiroki Matsushima, Yoshifumi Miyazaki, Alan M. Krensky, Tomoyuki Kawada, Kanehisa Morimoto. (2006). Phytoncides (Wood Essential Oils) Induce Human Natural Killer Cell Activity. Immunopharmacology and Immunotoxicology 28:2, 319-333.

    Rice, J. (2004). An analysis of interior wood products and their psychological impact. University of British Columbia.

    Zwiener, G. (2015). Formaldehyd - Eigenschaften, Verwendung, Regelungen, Sanierung. Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat.