Die Vorteile eines Teppichbodens

 
Die Vorteile eines Teppichbodens Zuhause oder im Büro sind mannigfaltig.

Einen Teppichboden in der Liegenschaft zu haben, bringt vielerlei Vorteile mit sich und macht in manchen Fällen sogar sehr viel Sinn.

Zurzeit haben textile Bodenbeläge einen eher schlechten Ruf und sind nicht gerade trendy. Doch dies könnte sich in nicht allzu ferner Zukunft ändern. Auch wenn man es nicht als einen Trend bezeichnen kann, bemerken wir bei Ryser Böden in letzter Zeit eine leichte Zunahme der Nachfrage nach Teppichböden – jedoch vorwiegend nur im Schlafzimmerbereich.

Dies veranlasst uns nun auch, diesen Artikel zu publizieren. So können wir vielleicht die eine oder andere Person von den Vorteilen eines Teppichbodens überzeugen.

Die Vorteile von Teppichböden stichwortartig:

  • Weich und gelenkschonend
  • Anti-rutsch
  • Schallreduzierend
  • Warm un angenehm
  • Verhältnismässig günstig
  • ...und viel mehr

Um aber deutlich zu verstehen, weshalb ein Teppichboden sinnvoll sein könnte, lohnt es sich vielleicht, auch einmal die Gründe anzusehen, weshalb man sich nicht für einen textilen Bodenbelag entscheiden sollte.

Anschliessend gehen wir natürlich noch deutlicher auf deren Vorteile ein.

Warum kein Teppichboden?

Um es kurz auszudrücken: es gibt Gründe, die gegen einen Teppichboden sprechend. Diese mögen aber vermutlich nicht jene sein, die Sie vielleicht erwarten.

In den 70er Jahren war Teppich der absolute Renner. Seither sind textile Böden jedoch – ausser vielleicht in Grossraumbüros – nicht mehr beliebt. Weshalb?

Plötzlich kamen Teppichböden für Neubauten nicht mehr in Frage. Dies hatte damals mit folgenden Kritikpunkten an den faserigen Bodenbelägen zu tun: Teppichboden ist…

  • …unhygienisch

  • …anfällig für Flecken

  • …schwierig zu reinigen

  • …für Asthmatiker ungeeignet

  • …billig (und sieht so aus)

  • …etc.

Die meisten dieser Kritikpunkte könnten heutzutage nicht inkorrekter sein!

Ja, sie sind regelrechte Vorurteile, die schlicht und ergreifend veraltet sind. Leider halten sie sich bis heute noch fest in den Gedächtnissen der Bevölkerung verankert.

Einige dieser Punkte sind heutzutage sogar Stärken von Teppichböden.

Es gibt aber tatsächlich einen (ja, nur einen) Grund, weshalb textile Bodenbeläge weniger gut aufgestellt sind gegenüber anderen Belagsarten: Aufwand.

Was damit gemeint ist, lässt sich am besten anhand der Vorzüge von Teppich erklären. Kehren wir den Spiess also um und beginnen wir mit den Vorteilen eines Teppichbelags.

Teppich ist ein unterschätzter Bodenbelag

Teppich als Bodenbelag bringt eine Vielzahl an Vorteilen mit sich, die man mit den meisten anderen Belagsarten niemals haben kann.

Teppichboden ist…

  • …gelenkschonend und weich

  • …rutschhemmend (reduziert die Sturzgefahr)

  • …schalldämmend (vermindert Raum- und Trittschall)

  • …erstaunlich langlebig

  • …mit geeigneten Mitteln sogar leicht zu reinigen und fleckenresistent

  • …warm (sorgt für ein angenehmes Wohnklima)

  • …sehr geeignet für Bodenheizungen

  • …bei regelmässiger Reinigung für Allergiker vorteilhaft

  • …verhältnismässig günstig.

Bei all diesen Vorzügen denken Sie sich vermutlich: “Wieso hat dann niemand mehr Teppich zuhause?”. Nun, wie bereits angetönt; wegen des Aufwands.

Teppichböden kommen in unterschiedlichsten Farben und Formen daher.

Teppichbeläge sind aufwändig (aber es lohnt sich)

Textile Beläge brauchen häufige Reinigung und eine gute Portion Sorge, um Ihr gutes Aussehen zu erhalten. Man kann leider nicht einfach “mir-nichts-dir-nichts” mit Auslegeware umgehen.

  • Flecken müssen gleich nach Ihrem Entstehen weggeputzt werden, sonst verfärben sich die Teppichfasern langfristig. Eingetrocknete Flecken lassen sich nur mit viel Mühe wieder ausbringen. Entfernt man den Klecks aber sofort und mit geeigneten Mitteln, so lässt er sich leicht entfernen.

  • Teppichböden können nicht feucht gereinigt, sie müssen gesaugt werden – und dies regelmässig, denn sie sammeln und binden viel Staub und Verunreinigungen. Je beanspruchter der Belag und je empfindlicher die Nutzer des Bodens, desto häufiger muss der Teppich gesaugt werden. Für Asthmatiker und sonstige Allergiker empfiehlt es sich sogar, täglich zu saugen. Mehr dazu aber im weiteren Verlauf dieses Artikels.

  • Von Zeit zu Zeit sollten Teppichböden mit speziellen Teppichreinigern von Schmutz befreit werden. Dies bedeutet, dass entweder die Profis oder Sie selbst alle paar Jahre (oder je nach Bedarf) mit Teppichschaum dahinter müssen.

Sorgen Sie nicht für die ausreichende Reinigung und Instandhaltung Ihres Teppichbodens, wird er für Sie eher lästig als gewinnbringend. Sind Sie aber dazu bereit, den – sind wir mal ehrlich, nicht wirklich sehr grossen – Aufwand auf sich zu nehmen, kann ein Teppichbelag für Sie ideal sein. Insbesondere, wenn Sie nicht auf Hausstaub stehen.

Ist Teppich für Allergiker geeignet?

Teppichfasern halten an Staub und Schmutz fest – viel mehr als glatte Bodenbeläge. Macht ja Sinn. Doch ist dies zwingend eine schlechte Sache?

Lange dachte man, dass es tatsächlich ungünstig ist, wenn Hausstaub “eingefangen” wird, und dass dies für Allergiker schädlich sei. Nichts da!

Dickere, hoochfloorigere Teppiche fangen mehr Staub, halten dafür aber auch eher daran fest…

Neuere Erkenntnisse zeigen sogar, dass es sogar von Vorteil für Asthmatiker und Allergiker ist, wenn Staub- und Schmutzpartikel in den Fasern festgehalten werden. So werden sie nämlich nicht beim darüber Gehen in der Luft herumgewirbelt, wie es bei glatten Bodenbelägen (insbesondere Stein- oder Keramik-Böden) der Fall ist.

Klar, ab einem bestimmten Punkt ist die Menge an Staub und Dreck, die in den Fasern fixiert ist, zu gross und es wird wiederum eher ungünstig für Allergiker. Deshalb ist es unabdingbar, dass man als Person, die Unverträglichkeiten gegenüber Hausstaub hat, den Teppichboden sehr regelmässig (und häufig) mit dem Staubsauger reinigt.

Staubsaug-Roboter sind für die tägliche Reinigung eines Teppichbodens perfekt geeignet. Sie entfernen Staub und Unreinheiten effektiv und ohne grossen Aufwand! Ideal für Allergiker/innen.

Geht man aber davon aus, dass man den Boden häufig saugt, dann ist ein Teppichbelag sogar geeigneter für Allergiker, als sämtliche anderen Bodenbeläge.

Und wie sieht’s mit Hausstaub-Milben aus? Nun, da heutzutage die meisten neuen Häuser mit Bodenheizungen ausgestatten sind, werden Milben auch kein Hindernis sein – besonders nicht, wenn sie ohnehin oft saugen. Die kleinen Viecher vertragen nämlich keine konstante Wärme.

Falls Sie einen Teppichboden für Allergiker suchen, raten wir Ihnen aber dazu, sich nicht für einen hochflorigen zu entscheiden. Schauen Sie, dass der Teppich-Flor ca. 10mm hoch ist (also noch kurzflorig). So hat Ihr Teppich genügend Aufnahmefähigkeit, jedoch auch nicht zu viel. Ansonsten wird Staubsaugen zu anstrengend.

Sie sehen – es braucht viel Staubsaugen, um als Allergiker auf einem Teppichboden zu wohnen. Interessant ist deshalb vielleicht die Antwort folgender Frage:

Welcher Teppich ist leicht zu reinigen?

Im Generellen gilt, dass synthetische Teppichfasern leichter zu reinigen sind als jene aus Naturfasern (Wolle, Baumwolle etc.). Dies liegt daran, dass synthetische Fasern Verschmutzungen und Verfärbungen eher trotzen, weil sie deren Pigmente nur schlecht aufnehmen.

Interessanterweise spielt es aber bei rascher Reinigung (nach dem Unglück) kaum eine Rolle, ob der Boden aus Natur- oder Synthesefasern besteht. Werden Flecken schnell behoben, bleiben auch natürliche Materialien langfristig schön.

Wo die Naturstoffe leider den synthetischen hinterherhinken, ist bei der Reinigungsmittel-Verträglichkeit. Fasern aus Kunststoff (Polyamid, Polyacryl, Polyester, etc.) gehen an starken Reinigungsmitteln nicht zugrunde. Teppiche aus Schurwolle hingegen, werden schnell struppig und fahl bei Anwendung von aggressiven Fleckentfernern.

Die schmutzfangende Eigenschaft eines Teppichs ist manchmal gewollt - wie beispielsweise bei der Schmutzschleuse im Eingangsbereich.

Oftmals werden deshalb in Räumlichkeiten, die gründlich und sehr häufig gereinigt werden müssen (wie Grossraum-Büros), synthetische Teppiche empfohlen. Hingegen ist, beispielsweise in Schlafzimmern, ein Teppichboden aus Naturfasern viel schöner und angenehmer.

Warum Teppich im Schlafzimmer?

Stehen Sie nachts manchmal auf, um auf die Toilette zu gehen, oder sich einen Mitternachts-Snack zu gönnen, ohne dass es Ihr Partner/in merkt? Wenn ja, dann können Sie es sich bestimmt vorstellen, dass es sich besser anfühlt, barfuss auf einem Teppichboden nachts zu wandeln, statt im Dunkeln nach den Finken zu tasten, sodass man sich auf dem kalten Steinboden nicht gleich Frostbeulen an den Zehen holt.

Ja, dies ist tatsächlich der Hauptgrund, weshalb es sich lohnt, zumindest im Schlafraum einen Teppich zu haben. Aber es gibt noch weitere valide Gründe.

  • Teppiche sind Schalldämmend (Sie verstehen schon). Dies weil die Fasern Schallwellen teils absorbieren und beim Reflektieren brechen.

  • Auch sind Flecken nicht wirklich ein Ding im Schlafzimmer (zumindest nicht auf dem Boden – Sie verstehen schon).

  • Teppich macht einen Raum wohnlicher. Komfort im Schlafraum ist ja wohl das Wichtigste, nicht?

  • Teppich hat einen eher geringen Wärmedurchlasswiderstand. Demnach eignet sich ein solcher Bodenbelag ausgezeichnet auf Bodenheizungen. Im Schlafzimmer wird typischerweise weniger stark geheizt, weshalb es sich lohnt, einen Belag zu haben, der möglichst viel Wärme von unten durchlässt.

Welcher Teppichboden eignet sich besonders für Schlafzimmer?

Als Faustregel gilt: Je höher und “flauschiger” der Teppichboden, desto komfortabler. Weil Komfort ein grosses Thema ist im Schlafzimmer, macht es wohl durchaus Sinn, einen hochflorige Variante zu wählen.

Weich, warm und angenehm soll der Teppich wohl sein für ein Schlafraum. Wir empfehlen Ihnen daher, einen Teppich mit mindestens 10mm Flor aus Schurwolle auszusuchen. Hochflor-Teppiche (ab 16mm) sind natürlich für diese Zwecke eine schöne Wahl.

Solche gibt es in zahlreichen Farben und Mustern. Sie werden garantiert fündig.

Sollten Sie keinen passenden Teppichboden finden, können Sie alternativ auch einen grossen Milieu-Teppich unter Ihr Bett legen.

Wie in den Abschnitten zum Thema Milben beschrieben, sollten Sie sich als Allergiker an Teppichhöhen von rund 10 Millimetern halten – auch wenn die flauschigeren angenehmer sein mögen.

Hochflorige Teppiche sind auch gelenkschonender als solche mit kurzen Fasern – ein weiterer Bonus für Ihren Schlafzimmer-Komfort!

Sind Teppiche Gelenkschonend?

Je weicher ein Boden, desto eher dämpft er Schläge ab, die durch Gehbelastung verursacht werden. Florige Bodenbeläge dämpfen demnach Schläge ab, die Gelenke langfristig überbeanspruchen können.

Hochfloorige Teppiche sind besonders gelenkschonend.

Sehr harte Fussböden, wie jene aus Stein, Keramik, Epoxidharz, oder Beton, sind natürlich auf dem anderen Ende des Spektrums bezüglich Gelenk-Freundlichkeit. Bodenbeläge aus Kautschuk, Parkett, Linoleum, Kork und allenfalls auch aus Vinyl, sind hingegen eher gelenkschonend – jedoch niemals so sehr wie Teppichböden.

Je höher der Flor eines Teppichbodens, desto weicher und schonender ist er für die Gelenke.

Hochflorige Teppichbeläge haben aber den Nachteil, dass sie tendenziell weniger lange halten. Leider ist deren Lebensdauer allein wegen der langen Fäden im Flor reduziert.

Wie lange hält ein guter Teppichboden?

Der Hauseigentümerverband (HEV) der Schweiz sagt, dass Teppichböden eine Lebensdauer von 10 Jahre haben. Dies gilt für Naturfaser-Teppiche und Spannteppiche mittlerer Qualität. Nadelfilz hat eine Lebensdauer von lediglich 8 Jahren (gemäss HEV) und andere textile Bodenbeläge und Qualitäten werden nicht spezifiziert.

Wir können Ihnen aus Erfahrung sagen, dass kein normaler Teppichboden bei ordentlicher Reinigung bereits nach 10 Jahren kaputt ist. Auch wenn textile Beläge meist nach rund 10-15 Jahren ersetzt werden, hat dies nicht mit der eigentlichen Beständigkeit des Teppichs zu tun. Vielmehr ist es ein Wandel im Geschmack der Bewohner, der den Wechsel des Belags mit sich zieht.

Ein qualitativ hochwertiger Teppichbelag kann manchmal sogar bis zu 40 Jahre alt werden – auch bei völlig durchschnittlicher Instandhaltung und Sorge! Durchschnittliche Teppiche können bis zu 20 Jahre halten.

Der wichtigste Faktor bezüglich Lebensdauer ist aber (wie so oft) das Nutzungsverhalten. Ein stärker frequentierter Raum wird ein früherer Ersatz des Teppichbelags mit sich ziehen als beispielsweise ein Schlafzimmer.

Büroräumlichkeiten, wo Bürostühle täglich über den Boden gerollt werden, sind besonders anfällig für häufigere Belags-Wechsel (ca. alle 10 Jahre). Apropos, es lohnt sich in Büros jeweils sehr kurzflorige Teppiche zu verwenden. Hohe Fäden gehen schnell kaputt unter Bürostühlen.

Wie oft muss man Teppichböden erneuern?

Teppichböden muss man erst erneuern, wenn der Flor abgenutzt ist, sich der Belag vom Boden gelöst hat, oder zu viele Flecken auf der Oberfläche sind. Mit anderen Worten: es kommt auf die Nutzung, die Qualität der Verlegung und die Instandhaltung an.

Im Normalfall sollte man das Erneuern des Teppichbelags nach rund 12 Jahren Nutzung in Betracht ziehen. Dies bedeutet aber nicht, dass man ihn zwingend erneuern muss.

Ersetzten muss man einen Teppichboden erst dann, wenn er irreparable Schäden aufweist.

Alle Vorteile von Teppichbelägen

Wir haben gelernt, dass die Hauptgründe, die für einen Belag aus textilen Materialien sprechen, wie folgt sind:

  • Komfort

  • Schallreduktion

  • Wärme und Wärmedurchlass

  • Gelenkschonung

  • Verminderung von Sturz- und Verletzungsgefahr

Es gibt tatsächlich nur wenige Punkte, die gegen einen Bodenbelag aus Teppich sprechen. Nicht einmal die alten Stigmata haben mehr eine Chance, die Vorteile zu überwiegen, zumal sie ja gar nicht mehr begründet sind.

In Sachen Reinigung, Instandhaltung und Allergiker-Verträglichkeit haben neue Erkenntnisse und Technologien die Türen auch für Skeptiker wieder weit aufgeschlagen.

Wir hoffen, Ihnen mit diesem Artikel die Augen für Textilbeläge geöffnet zu haben. Vielleicht hat sich Ihre Haltung gegenüber Teppichböden ja verbessert oder gestärkt und Sie ziehen einen solchen Belag für Ihre Zwecke sogar in Betracht.

Falls dies so ist, beraten wir Sie sehr gerne. Wir unterstützen Sie mit Leib und Seele dabei, den für Sie idealen Bodenbelag zu finden – sei dieser aus Teppich oder eben auch nicht…

Herzlichen Dank für das Lesen dieses Artikels. Sie finden auf unserer Webseite noch viele weitere wissenswerte Artikel rund ums Thema Bodenbeläge. Durchstöbern Sie unsere Inhalte und lassen Sie sich inspirieren.