Trends sind stetig im Wandel. Dies ist auch in der Parkettwelt der Fall. Somit ist es auch nicht verwunderlich, dass sich die Vorlieben der Parkett-InteressentInnen auch dieses Jahr gegenüber 2022 gewandelt haben.
Auch wenn wir im Betrieb noch vielerlei Kongruenzen mit letztem Jahr sehen, sind uns einige neue Begehrtheiten ins Auge gestochen. 2023 wird gewiss ein sehr spannendes Jahr für Parkett-LiebhaberInnen.
Im Grossen und Ganzen kann man sagen, dass sich Qualität in diesem Jahr gegen die Quantität behaupten wird. So war es nun mal auch in den letzten zwei Jahren – stets zunehmend.
Sie werden erkennen, dass sich das Augenmerk auf die Qualität durch die meisten Punkte der diesjährigen Top 10 Parkett-Trends zieht. Werfen Sie einen Blick auf die Liste für 2023:
Die Top 10 Parkett-Trends 2023:
10. Der Boden als architektonisches Stilelement
9. Milieu-Teppiche auf Parkett
8. Gedämpft statt geräuchert
7. Andere Hölzer als Eiche
6. Grau und “Greige”
5. Fischgrat und Chevron
4. Ökologie / Altholz
3. Holzpflaster
2. Custom-Made Parkett bis ins Detail
1. ???
Ja, die Liste sieht wiederum leicht anders aus als die Vorjährige. Dies hat mit dem Wandel der innenarchitektonischen Mode und der stetig wachsenden Neigung hin zu Nachhaltigkeit und ökologischem Denken zu tun.
Gehen wir die Punkte doch einzeln durch.
10. Der Boden als architektonisches Stilelement
Parkette und Bodenbeläge sollen immer präsenter sein. Vorbei sind die Tage, als die Böden noch unauffällig und schlicht sein mussten.
Was sich die letzten paar Jahre bereits als Trend bemerkbar machte, hat es nun in unserem Ranking in die Top 10 geschafft: bewusste Nutzung des Bodenbelags als Stilelement.
Auffällige Designs und interessante Muster sind bei sämtlichen Belags-Arten neu in Mode. En-vogue sind nebst spezielleren Verlege-Mustern (siehe Punkt 5), nun auch in-sich mehrfarbige Dielen.
Holzdielen mit gut sichtbarem Splint (Bsp. Ebenholz), starkem Eigen-Kontrast (Bsp. siehe Foto) oder Holzarten mit eigenem Farbverlauf (Bsp. Ulmenholz) werden immer begehrter bei Kundinnen und Kunden.
9. Milieu-Teppiche auf Parkett
Teppich macht wieder seinen Aufstieg aus der Asche. Wie ein Phönix erleuchtet der Milieu-Teppich nun die trauten Stuben wie einst. (Also gut, genug Gesülze…)
Tatsächlich verzeichnen wir aber eine stark steigende Nachfrage nach Teppichen in unserem Betrieb. Diesen Trend bestätigt auch die in den letzten Jahren steigende Zahl der Google-Suchanfragen nach Teppich (und ähnlichem).
Auch wenn wir noch nicht von einem Hype ausgehen können, ist das Interesse – besonders für Milieu-Teppiche – merklich gestiegen. Im Trend ist neu die Paarung von Milieu-Teppich mit Parkett.
Ist der Parkettboden eher Dunkel, so passt dazu ein heller (mit dem Rest der Einrichtung harmonierender) Teppich perfekt! Dies gilt natürlich auch umgekehrt.
8. Gedämpft statt geräuchert
Geräucherte Eiche sieht fantastisch aus und bringt sonst noch viele Vorteile mit sich. Leider ist das Räucherverfahren aber umstritten. Die aus dem Holz austretenden Dämpfe nach dem Räuchern könnten potentiell gesundheitsschädlich sein, heisst es aus verschiedenen Quellen.
Obwohl dies nicht ganz inkorrekt ist (die Dämpfe können in hohen Dosen tatsächlich schädlich sein), sind sie bereits nach mehrtägigem Auslüften beinahe vollständig verflüchtigt. Nach der Verlegung eines geräucherten Eichenparketts treten somit kaum mehr Dämpfe aus dem Holz.
Für den Endnutzer eines Parketts sind geräucherte Parkette demnach unbedenklich – leider sieht es für die Produzenten anders aus. Diese Tatsache hat dafür gesorgt, dass man nun auf deutlich weniger gesundheitlich bedenkliche Optionen zur Behandlung von Parkettholz umsteigt.
Das Dämpfen von Parkett (insbesondere Eichenparkett) ist deshalb nun immer mehr en Vogue.
Gedämpftes Parkett sieht dem geräucherten sehr ähnlich und bringt ebenfalls beinahe dieselben Vorteile mit sich: kontrastreiche Färbung des Holzes und erhöhte Widerstandsfähigkeit gegen Quellen und Schwinden, Pilze und Ungeziefer.
Kein Wunder entscheidet man sich heutzutage eher für die gesündere Variante.
7. Andere Hölzer als Eiche
Eichenholz ist und bleibt der Renner, doch erhalten wir zunehmend Anfragen nach anderen Holzarten für Parkett.
Meist sind es einheimische Hölzer, die gefragt sind. Ulmen-, Eschen- und Nussbaum-Holz sind immer beliebter bei der Kundschaft. Aus gutem Grund! Eichenholz ist mittlerweile sehr oft anzutreffen. Wieso denn nicht etwas anderes bei sich zuhause verlegen?
Dieser Punkt geht natürlich Hand in Hand mit Punkt 10 (der Boden als architektonisches Stilelement). Da der Bodenbelag nun immer mehr in den Fokus gerückt wird, spielt auch dessen Optik eine grössere Rolle.
Es gibt kaum eine bessere Variante, die Optik zu ändern, als eine andere Holzart zu wählen. In unserem entsprechenden Artikel über Parkett-Holzarten erfahren Sie mehr.
Apropos Optik: auch beim nächsten Trend, Punkt 6, geht es ums Aussehen.
6. Grau und “Greige”
Die Farben, die momentan im Trend sind, sind gräuliche Holztöne. Grob gesagt, handelt es sich hierbei um die zwei Farb-Richtungen Grau und “Greige” (grau-beige).
Sehr beliebt sind grau geölte Parkette, wo ein Teil der eigentlichen Holzfarbe durchscheint. Dies ergibt meist eine gräuliche Art Sand-Farbe. Der Holzboden wirkt dadurch gealtert und passt dementsprechend perfekt in die heutige Zeit des Boho-Chics oder Eco-Chics.
Dazu kommt, dass graues oder greiges Parkett farblich zu sehr vielen Einrichtungsgegenständen passt. Diese Tatsache erleichtert das Designen und Durch-Stylen der eigenen vier Wände enorm.
5. Fischgrat und Chevron
Dieser Trend ist schon die letzten paar Jahre voll im Schuss. Das Muster, welches Winkelverbände (Fischgrat & Chevron) am Boden ergeben, ist ja schliesslich auch unvergleichlich schön.
Fischgrat-Muster sind aber nicht nur für Parkett trendy. Neuerdings werden auch für andere Belags-Arten Winkelverbände gewählt – zum Beispiel für Teppichböden.
Auf grossen, weiten Flächen sieht ein Boden – ob Parkett oder nicht – mit französischem oder konventionellem Fischgrat einfach edel aus. Dabei sind heutzutage grössere Dielenformate moderner als die kleineren, eher an alte Chateaus erinnernden Designs.
Die Neigung zu breiteren und längeren Dielenformaten haben wir im letztjährigen Top-10-Trends-Bericht schon thematisiert. Klicken Sie hier, um mehr zu erfahren.
Position 2022: 5. Rang | 2021: 1. Rang | 2020: 7. Rang
4. Ökologie / Altholz
Wie bereits angetönt, sind Boho- und Eco-Chic der Style von heute. Mobiliar aus Brockis und Materialien, welche “upcycled” wurden, sind heutzutage das Ding.
Wie schon in den letzten paar Jahren zunehmend, ist auch der Trend des Öko-Bewusstseins im Jahr 2023 sehr stark. Altholz-Nutzschichten und sonstige wiederverwendbare Parkett-Bestandteile (z.B. Trägerschicht aus reclaimed wood) sind gefragter denn je.
Wieso einen Baum fällen, wenn ein Parkett aus wieder aufbereitetem Holz genauso gut (wenn nicht sogar besser) aussieht und dazu sogar noch spezieller ist? Nun, dies liegt vermutlich am Preis.
Trotz des doch spürbaren Preisunterschieds von echtem Altholz-Parkett zu Neuem, bevorzugen Kundinnen und Kunden vermehrt Ersteres. Und für die, die es doch zu teuer ist, gibt es ja immer noch greige-geöltes Parkett, um dem Boho-Chic-Trend beizupflichten.
Position 2022: 1. Rang | 2021: 3. Rang | 2020: Nicht platziert
3. Holzpflaster
Holzpflaster. Ja, man stelle sich Pflastersteine aus Holz vor – et voilà! Ein nur seit wenigen Jahren wirklich aufkommender Trend, der schon einmal (wenn auch vor langer Zeit) bekannt war.
Dieses Jahr hat es das Holzpflaster als Parkettform nun in die Top 10 geschafft. Neuste Parkett-Technologien und der Industrie-Look mancher Innendekor-Stile haben es möglich gemacht und den damals so genannten Industrie-Boden wieder in die moderne Innenarchitektur katapultiert.
Die meist aus Hirnholz (Holzfasern senkrecht stehend) bestehenden Pflaster-Klötze sind für Restaurants und öffentliche Einrichtungen perfekt geeignet, da sie äusserst widerstandsfähig und leicht wieder aufzufrischen sind.
Ein Schliff alle paar Jahre und der Boden sieht jedes Mal wieder brandneu aus. Dazu kann man das ganze Prozedere rund 15- bis 20-mal wiederholen bis die Pflaster zu dünn werden. Durchschnittliches Holzpflaster hat heutzutage nämlich rund 15 bis 20 Millimeter Stärke (versus 3-5mm eines herkömmlichen Parketts).
Kurz gesagt: Holzpflaster hält auch bei höchsten Strapazen beinahe ewig – weshalb es auch früher als Bodenbelag in der Industrie benutzt wurde. Kein Wunder, wollen ihn immer mehr Leute für sich zuhause im Entrée.
2. Custom-Made Parkett bis ins Detail
Die Personalisierung nimmt in sämtlichen Branchen Überhand. So ist es auch schon seit einigen Jahren in der Parkett-Welt der Fall.
Nun ist es so, dass derjenige, der den KundInnen das höchste Mass an Personalisierung bietet, auch den Auftrag erhält – zumindest ist dies in unserer Erfahrung so. Die Kundschaft will immer mehr “Custom-Made” bis ins Detail.
Nicht nur die Farbe, sondern auch die Oberflächenstruktur, die Holzart, das Dielen-Format, die Fase, die Herkunft der Hölzer, ja sogar die genaue Nutzschicht-Dicke kann (und soll) von Interessenten selbst gewählt werden.
Ja, wir sind der Meinung, dass es bezüglich Wunsch-Boden keine Kompromisse geben soll. Vorbei sind die Tage, wo man noch das geringere Übel wählen musste. Nun darf man bis ins Detail GENAU den Parkettboden haben, denn man sich vorstellt.
Wir können mit gutem Gewissem behaupten, dass beinahe 100% unserer Kundschaft ihr Parkett selbst zusammenstellt und wir es bei Auftragserteilung produzieren. Hier erfahren Sie mehr zum Thema Personalisiertes Parkett.
Lediglich ein Trend macht jenem der Personalisierung den Platz Nummer 1 streitig.
Position 2022: 3. Rang | 2021: 2. Rang | 2020: 1. Rang
1. Parkett-Produkte aus der Region
Nicht nur wir erhalten des Öfteren Nachfragen nach Regionalen Parketten – auch befreundete Parkett-Hersteller aus der Schweiz merken eine Zunahme an Interesse nach einheimischen (oder zumindest europäischen) Produkten.
Wir vermuten, dies hat mit den allgegenwärtigen Problemen bezüglich Lieferengpässen und Unzuverlässigkeit bei Lieferungen ausser-europäischer Waren zu tun. Zudem ist es noch ökologischer, sich für regionale Produkte zu entscheiden, statt CO2-Emissionen in die Höhe zu treiben, um Waren aus fernen Ländern zu importieren.
Das Wunsch-Szenario der meisten unserer KundInnen ist es, sogar genaustens zu wissen, woher jedes Stück Holz im Parkettboden stammt. Glücklicherweise ist dies immer öfter möglich!
Manchmal kann man sogar effektiv bis auf den Baum genau sagen, aus welchem Holz ein Parkett geschaffen wurde. Und genau um diese Möglichkeit dreht sich der Top Trend Nummer 1 dieses Jahres.
Heutzutage will man, so präzis es geht, sagen können, woher das Holz eines Parkettbodens stammt. Produzenten, die ihrer Kundschaft diesen Service bieten, sind den anderen einen Schritt voraus.
Leider – wie so oft – hat dieser Dienst auch seinen Preis. Dieser macht es vielen Leuten bedauerlicherweise unmöglich, sich für ein derart regionales Produkt zu entscheiden. Doch die Zeit wird zeigen, dass günstige Import-Produkte ihre geringen Preismargen auf die Dauer nicht halten können. Spätestens dann, wenn die Qualität der derzeitigen ausser-europäischen Parkette (noch) weiter hinterher hinkt.
Glücklicherweise kommen immer mehr Kundinnen und Kunden auf denselben (umweltbewussten) Schluss und achten bei Parketten zunehmend auf konkrete Deklarationen.
Wollen Sie mehr zu diesem Thema erfahren?
Wir haben dazu eine ganze Podcast-Folge aufgenommen. Hören Sie, was Sven Ryser und Susan Schmid der Schmid Parkett AG in Alpnach über “Swissness im Parkett-Business” zu erzählen haben.