Sie haben sicherlich bereits von der Holzknappheit in der gesamten Welt – insbesondere in Europa – erfahren. Falls nicht, fassen wir gerne die wichtigsten Punkte für Sie zusammen und erklären Ihnen ebenfalls gerne, weshalb wir bei Ryser Böden wenig von diesen Umständen betroffen sind.
Auslöser für die weltweite Holzknappheit 2021
In erster Linie gilt es zu sagen, dass weltweit eigentlich keine Holzknappheit besteht. Was besteht, ist eine enorm erhöhte, geographisch verlagerte Nachfrage. Dazu kommen leider auch biologische, logistische und politische Schwierigkeiten, die zusammen den Holzpreis radikal in die Höhe schnellen lassen und vielerorts zu Liefer-Engpässen führen.
Kanada liefert deutlich weniger Holz in die USA. Dies sowohl aus politischen Gründen, als auch wegen eines starken Bergkiefernkäfer-Befalls.
Die USA hat 2020 mehrere grosse Waldbrände erlebt. Europa und Asien haben aber Ihre Holz-Produktion gesteigert. Es hat somit eine temporäre örtliche Verlagerung der Holzvorräte stattgefunden.
Die Nachfrage nach Baumaterialien (insbesondere nach Holz) ist in westlichen Ländern und in China seit der Corona-Krise wider Erwartens stark angestiegen. Dies jedoch erst nach einer Nachfrage-Reduktion von Januar bis September 2020. Es wurde also im Nachhinein deutlich überkompensiert.
Die USA und China importieren nun viel mehr Holz aus Europa. Sie sind zudem noch bereit, mehr dafür zu bezahlen als Europäische Abnehmer.
Die derzeitige Pandemie sorgt ohnehin für teils starke Verzögerungen in der Lieferkette – und dies bei sämtlichen Baumaterialien.
Viele Europäische Sägewerke haben Mitte 2020 wegen verordneten Lockdowns oder prophylaktisch aus Angst vor einem drastischen Einbruch der Holznachfrage kurzfristig die Produktion zurückgefahren oder sogar eingestellt.
Diese Lücken können die Betriebe kaum mehr schliessen. Verständlicherweise bieten sie ihre ohnehin knappen Reserven nur noch den Meistbietenden an.
Holz und andere Lieferungen von Baubestandteilen aus Asien kamen wegen des Suezkanal-Vorfalls mit starken Verzögerungen in Europa an. Die gesamte Liefer- und Produktionskette in Europa für (Holz-)Baumaterialien wurde dadurch gebremst.
Holz als Baumaterial ist extrem im Trend. ArchitektInnen und BauunternehmerInnen setzen immer mehr auf Holz und hölzerne Elemente.
Nun leidet die gesamte Holz-Branche unter grossem Druck. Die Nachfrage ist riesig, doch das Angebot hat sich geographisch verlagert und somit am falschen Ort.
Obwohl eigentlich genügend Holz produziert würde, kommt die Logistik nicht nach. Schuld daran sind also nicht etwa der Bauboom, eine Krise oder eine spezifische politische Lage, sondern eher – kurz gesagt – die Globalisierung.
Die Globalisierung treibt Preise und Lieferzeiten von Holz in die Höhe
Da seit wenigen Jahrzehnten immer mehr Güter über die ganze Welt verschifft werden, sind wir (die Menschen) zunehmend von der reibungslosen Logistik abhängig.
Obschon die Globalisierung sehr viele Vorteile mit sich bringt, birgt sie auch vielerlei Risiken. Wie in den vorherigen Abschnitten bereits beschrieben, haben wir die Gefahren der Globalisierung erst kürzlich im vollen Masse zu spüren bekommen.
Geschehen unvorhersehbare Ereignisse, welche Lagerbestände und logistische Prozesse beeinträchtigen, kann es zu sehr schwerwiegenden Folgen für Liefer- und Produktionsketten kommen. Somit verlängern sich Lieferzeiten und es maximieren sich Liefer-Unsicherheiten und Preise.
Der Preis für Bauholz hat sich von Mai 2020 bis Mai 2021 in den USA kurzerhand beinahe vervierfacht (+374.5%). Auf den Euro € gerechnet, verzeichnet der Kurs ebenfalls satte +324.5% am 13. Mai 2021.
Wartezeiten für Holz-Produkte und Holz-bezogene Zusatzprodukte wie Klebstoffe, Lacke etc. haben sich verlängert. Dies sogar bis zum Punkt, dass sich viele Bautermine nicht mehr einhalten lassen.
Beide Umstände führen unweigerlich zu sehr viel Frust und hohen Kosten für sämtliche Beteiligten.
Und: Ein Ende ist leider noch nicht in Sicht.
Experten schätzen ein Hinhalten dieses mangelnden Angebots auf unbestimmte Zeit. Einige haben sehr optimistische, andere eher pessimistische Ansichten. Fakt ist: Es sind sich alle uneinig.
Die Zukunft wird es zeigen. Bis dahin: Schnallen Sie sich an.
Welche Auswirkungen hat die Holzknappheit auf die Parkett-Branche?
Sie haben wohl richtig geraten – auch die Parkettbranche bleibt von Preiserhöhungen und Lieferverzögerungen nicht verschont. Viele Parkettbetriebe in der Schweiz melden bereits kritische Lagerbestände und unbestimmte Lieferzeiten.
Dies hat fatale Folgen für BauunternehmerInnen. Wenn schon nur eine am Bau beteiligte Firma die Termine nicht mehr einhalten kann – wie kann man dann überhaupt noch planen?
Die Kette ist nur so stark wie das schwächste Glied.
Zur Zeit sind die schwächsten Glieder der Kette leider die Unternehmen, die von Holzlieferungen abhängig sind. Darunter befinden auch Parkettleger-Betriebe – auch wenn diese nicht die Verursacher der Probleme sind.
Was tut Ryser Böden dagegen?
Unser Betrieb ist bislang und zumindest für die mittelfristige Zukunft grösstenteils von Liefer-Engpässen verschont. Weshalb?
Ryser Böden verlegt ausschliesslich europäisches Parkett-Holz, welches verhältnismässig kurze Lieferstrecken verzeichnet. Die Liefer-Termine sind also klarer vorherzusagen.
Wir veredeln rund 95% der Rohware selbst in unserer eigenen Produktion in Otelfingen. So sind wir sowohl zeitlich, als auch preislich unabhängiger von Lieferanten.
Unsere Lager wurden in weiser Voraussicht frühzeitig aufgestockt und werden jeweils weit im Voraus neu beliefert. Planung ist das A und O.
Uns geht die Parkett-Ware nicht aus. Wir garantieren unseren KundInnen deshalb Termingerechte Parkett-Lieferungen.
Nicht nur das Holz ist von Lieferproblemen betroffen
Leider gibt es aber nicht nur bei Holz und Holzprodukten Liefer-Schwierigkeiten. Es sind auch viele Bauholz-relevanten Bestandteile in Verzug, welche zur Produktion von Klebstoffen, Lacken und ähnlichen Waren benötigt werden.
Dies hat wiederum sehr viel mit der Globalisierung und der unterbrochenen Lieferkette zu tun. Konkret gesagt, haben die Corona-Krise, der Suezkanal-Vorfall und diverse kleinere organisatorische Fehler in der Logistik zu Lieferverspätungen von beispielsweise Klebstoff-Bestandteilen geführt.
Dies tangiert Ryser Böden leider sehr wohl.
Auch wenn wir bei der Holzwahl bereits seit Jahresbeginn 100% regionales, Europäisches Holz verwenden, ist es uns offenbar bei den Zusatzmaterialien nicht gänzlich gelungen.
Wir verwenden zwar selbstverständlich auch nur regional produzierte Komponenten wie Lacke, Parkett-Öle, Härter, Maschinerie und Klebstoffe, doch woher die jeweiligen Firmen Ihre Rohware erhalten, können wir nicht bestimmen.
Stets schauen wir beim Parkett sowohl auf die Herkunft des Holzes als auch auf die Zertifizierung. Bei der Herkunft der Rohwaren für die Komponenten haben wir jedoch keine Durchsicht – dies zu unserem Frust.
Denn bereits kurze Verzögerungen in der Lieferfähigkeit unserer Leim-Lieferanten beeinträchtigen unsere Fähigkeit, unserer Kundschaft einen einwandfreien Service zu gewähren.
Bitte entschuldigen Sie uns, falls wir Ihnen vorübergehend nicht mit 100%-iger Sicherheit garantieren können, dass wir mit exakt dem Klebstoff arbeiten können, den wir in der Regel bevorzugen.
Wir tun unser Bestes, Ihnen nach wie vor den Service zu bieten, den Sie verdienen.
Die Holzknappheit hält an
Die Holzknappheit macht momentan vielen Parkettbetrieben einen Strich durch die Rechnung. Wir geben jedoch alles, dass Sie nichts davon zu spüren bekommen.
Bitte scheuen Sie nicht davor zurück, uns zu kontaktieren, falls Sie Fragen zu bestehenden oder zukünftigen Lieferungen haben. Wenn Ihre Lieferung betroffen sein sollte, rufen wir Sie umgehend an.
Sie dürfen jedoch zur Zeit davon ausgehen, dass obwohl eine temporäre, Nachfrage-bedingte Holzknappheit besteht, Sie dennoch Ihre Bauvorhaben mit Ryser Böden termingerecht vollenden können.
Weiterhin vielen Dank für Ihr Vertrauen.