Was ist Parkett-Stärke?
Die Dicke eines Parketts, auch „Stärke“ genannt, bezeichnet die Gesamthöhe der Diele ab dem Unterlagsboden gemessen. Dies ohne die zusätzlichen Schichten wie Trittschalldämmung oder Klebstoff etc.
Bei Mehrschicht-Parkett ist die Gesamtstärke gleich der Dicke der Nutzschicht plus derjenigen der Trägerschicht. Bei Massivparkett, welches nur aus einer einzelnen Holzplanke besteht, entspricht die Stärke natürlich der Höhe der Holzdiele.
Welche Ideale und Empfehlungen gibt es bezüglich Parkett-Dicke? In den folgenden Abschnitten klären wir dies. Vorab jedoch noch einige wichtige Sachen:
Was ist eine Nutzschicht bei Parkett?
Die Nutzschicht ist die oberste Schicht eines Parketts und ist diejenige, die jeweils täglich "genutzt" wird. Sie ist die einzige Schicht, die nach der Verlegung noch zu sehen ist und ist stets das Herzstück eines Parkettbodens.
Ein Eichenparkett wird eine Nutzschicht aus Eichenholz besitzen – ganz egal ob die darunterliegende Trägerschicht aus Birkenholz oder anderen Trägerhölzern besteht. Dasselbe gilt für Nussbaum-, Eschen-, Ahorn-Parkett und sämtlichen anderen erdenklichen Holzarten. Die Nutzschicht gibt dem Parkett den Namen.
Hat ein Parkett beide Bestandteile (Nutz- und Trägerschicht), so spricht man von einem Mehrschicht-Parkett. Besteht eine Diele nur aus einem Stück Holz (der Nutzschicht), so spricht man von Massiv-Parkett.
Die optimale Dicke von Mehrschicht-Parkett
Ein Mehrschicht-Parkett sollte im Idealfall eine Nutzschicht von zirka 3-4 mm und eine Trägerschicht von rund 9-12 mm Dicke haben. Dies ergibt eine Gesamt-Stärke von rund 12-16 mm des Parketts.
Solche Werte werden von Parkett-Herstellern für Dielen von überdurchschnittlicher Qualität vorgesehen. Generellen gilt: Je dünner die Dicke eines Parketts, desto weniger hoch ist dessen Qualität. Achtung: Dies ist „nur“ eine Faustregel!
Ab einer bestimmten Gesamt-Dicke (meist über 20mm), fallen die Nachteile zu dicker Schichten mehr ins Gewicht und die Vorteile verlieren an Bedeutung.
Die Vorteile eines dickeren Parketts
Dickeres Parkett ist robuster und weniger anfällig auf die Einwirkungen von Feuchtigkeit. Bei schwimmender Verlegung quietscht es zudem weniger, da die Dielen unter Belastung weniger nachgeben.
In der Regel hat dickeres Parkett eine höhere Nutzschicht, was häufigeres Nach-Schleifen erlaubt und somit die Lebensdauer des Parketts erhöht. Die Trägerschicht ist ebenfalls dicker, was der Holzdiele mehr Stabilität und Authentizität verleiht.
Die potenziellen gesundheitlichen Vorteile eines Parkettbodens kommen auch bei dickerer Nutzschicht mehr zum Zuge. Mehr Holz ergibt auch mehr Abgabe von Aetherischen Ölen an die Raumluft.
Die Grenzen der Parkett-Dicke
Irgendwann macht es keinen Sinn mehr, ein Parkett dicker zu machen. Deshalb liegt die durchschnittliche Stärke von Parkett bei rund 12-16 Millimetern.
Ist ein Parkett so dick gestaltet, dass es sogar besondere Beachtung bei der Verwendung auf dem Bau braucht, so ist es womöglich ZU dick. Was meinen wir damit?
Nun, sehr dicke Parkette passen nicht auf jede Unterlage, weil ansonsten beispielsweise die Bodenluft (oder Luftspalt) zur Tür zu gering wird. Ja, die Tür kann oftmals unten abgeschnitten werden, doch ist dies nicht immer möglich.
Solche Details muss man bei Parketten innerhalb der Norm-Stärke selten berücksichtigen.
Sehr starkes Parkett ist oftmals teuer. Dies lässt sich mit den zusätzlichen Arbeitsschritten und der Materialmenge erklären. Mehr zur Preisgestaltung von Parkett kann in unserem entsprechenden Artikel erfahren werden.
Weil das stärkere Parkett dicker ist, muss nicht immer bedeuten, dass es auch robuster ist. Die Holzart und die Oberflächenbehandlung (Öl, Lack, Wachs) sind ab einer bestimmten Dicke weitaus bedeutender.
Die optimale Stärke eines Massiv-Parketts
Ein Massivparkett ist im Normalfall gleich dick wie ein Mehrschichtparkett. Dies bedeutet, dass sich die Stärke zwischen 12 und 16 mm befindet. Es sind jedoch auch Stärken bis 20 mm zu empfehlen.
Wie bereits beschrieben, kann es jedoch unvorteilhaft sein, wenn das Parkett dicker als 20 mm ist, da dies mit Zusatzaufwand und höheren Kosten verbunden sein kann. Grundsätzlich gilt: Je mehr Holz, desto teurer und aufwändiger.
Zu dünnes Massiv-Parkett ist ebenfalls nicht zu empfehlen, da sich die Dielen zu leicht biegen und bewegen lassen. Dies führt meist zu Verschiebungen und Spalten zwischen den Brettern.
Massivholz ist auf Bodenheizungen weniger vorteilhaft als ein Mehrschicht-Parkett. Die Wärme wird durch Sperrholz besser geleitet als durch massives Holz weshalb bei Verwendung von Massiv-Parkett auf Fussbodenheizungen stets eine dünnere Variante zu bevorzugen wäre.
Dies hat hauptsächlich mit dem erhöhten Schwind- und Quell-Verhalten von Massivholz zu tun. Eine homogene Holzschicht ist viel anfälliger auf Temperaturschwankungen.
Wir empfehlen somit, für Bodenheizungen ein Mehrschicht-Parkett zu wählen.
Auch für Massiv-Parkett gilt: Achten Sie auf die Empfehlungen Ihres Beraters. Hören Sie gut darauf, was er oder sie Ihnen bezüglich Stärke zu sagen hat.
FAQs zur Parkett-Dicke
Wie oft kann man Parkett schleifen?
Wie oft man ein Parkett schleifen kann hängt von zwei Faktoren ab: von der Dicke der Nutzschicht und von der Holzart.
Je nach Härte des Holzes wird pro Schleif-Vorgang zwischen 0.5 und 1 Millimeter abgetragen. Ein härteres Holz, wie beispielsweise Eiche, wird weniger abgeschliffen, ein weiches (z.B. Lärchenholz) entsprechend mehr. Mehr zu Parkett-Härte finden Sie in diesem Artikel.
Aus welchem Holz besteht eine gute Trägerschicht?
Für gewöhnlich besteht die Trägerschicht eines Parketts aus Sperrholz. Dieses Sperrholz besteht wiederum meist aus Fichte, Birke oder ähnlichen, einheimischen und wenig kostspieligen Holzarten.
Es gibt auch Parkett-Hersteller, die explizit nur Trägerschichten aus Eichenholz verwenden. Diese Eichenschichten werden, ähnlich wie bei Sperrholz, dünn aufgeschichtet, jedoch anschliessend meist „nur“ verleimt, statt gepresst.
Trägerschichten aus Eiche sind teuer, halten jedoch sehr viel stand und gelten demnach als qualitativ hochwertiger. Mehr zu Qualität bei Parkett erfahren Sie in unserem entsprechenden Artikel.
Weniger hochwertige Träger bestehen zum Beispiel aus Hevea, einer Kautschuk-Art. Diese Holzart wächst schnell nach und ist sehr einfach und günstig. Sie ist ökonomisch ideal, jedoch für den Endkunden und für den Planeten suboptimal.
Hevea-Träger sind verhältnismässig nicht sehr robust und sind oftmals ein Zeichen für Billig-Parkette. Obschon ein Parkett mit Hevea-Trägerschicht auch seine Vorteile haben kann (besonders preislich) ist es nicht gerade die haltbarste und unproblematischste Option.
Wir empfehlen in der Regel Trägerschichten aus Fichten- oder Birken-Sperrholz. Diese haben mitunter die besten Preis-Leistungs-Verhältnisse.
Passt ein dickes Parkett in jeden Raum?
Nein! Türschwellen, Heiz-Radiatoren und andere leicht vom Boden abgehobene Raum-Elemente sind in der Regel genormt vom Unterlagsboden abgehoben.
Somit kann es sein, dass ein zu dickes Parkett tatsächlich den Boden so stark anhebt, dass Türen oder Heizungen etc. keinen Platz mehr haben. Auf diesen Fakt muss bei der Parkett-Verlegung unbedingt geachtet werden!
Keine Sorge, jedoch: Die normalen Stärken von 12-16 Millimetern passen in jeden Raum. Ansonsten sind die Räumlichkeiten schuld.
Messen Sie deshalb stets vor der Verlegung eines Parkettbodens nach, ob die Höhe zu anderen Raum-Elementen die Verlegung überhaupt zulassen.
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