Wie erkennt man Qualität bei Parkett?

 
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Es gibt einige Faktoren, welche die Qualität eines Parketts bestimmten. Wenn Sie die Faktoren kennen, wissen Sie in Zukunft, auf was Sie beim Kauf eines Holzbodens zu achten haben. Dies kann Ihnen ein kleines Vermögen ersparen, denn nicht immer ist das teurere Parkett auch das qualitativ hochwertigere.

Nachfolgend sind einige Punkte, welche Ihnen, sobald Sie sie erkennen können, helfen werden, den für Sie qualitativ geeignetsten Parkett zu finden.

Was ist gutes Parkett?

Gutes Parkett besteht aus hochwertigen Hölzern, welche fachmännisch verarbeitet worden sind.

Ob Mehrschicht- oder Massiv-Parkett, das korrekt gelagerte Holz sollte entsprechend vorbehandelt, sortiert oder abgesperrt worden sein, um Quellen und Schwinden zu mindern. Die Nut- und Feder-Verbindung ist dabei passgenau.

Die Oberfläche eines guten Parketts ist ebenfalls mit modernsten, hochwertigsten Ölen oder Lacken behandelt worden, um die Robustheit und Lebensdauer des Parketts zu verbessern.

Die Qualität eines Parketts erkennt man anhand folgender Punkte:

  • Kräftige, robuste Holzart

  • Dicke, solide Nutzschicht

  • Starke, gut verleimte Trägerschicht

  • Fachmännisch hochwertige Verarbeitung

  • Widerstandsfähige Oberflächenbehandlung

  • Vertrauenswürdige Parkett-Marke und Material-Herkunft

In den weiteren Abschnitten gehen wir detaillierter auf die einzelnen Punkte ein und erklären diese, sodass Sie nie übers Ohr gehauen werden können.

Beachten Sie dabei stets ALLE Punkte gesamthaft – Ein Parkett mag bei einem oder zwei Aspekten brillieren, doch wenn es in den anderen Kategorien versagt, ist es mit hoher Wahrscheinlichkeit keine hochwertige Investition.

Die 6 Faktoren der Parkett-Qualität

Holzart und Haltbarkeit

Die Lebensdauer ist einer der massgebendsten Faktoren, welche die Qualität bei Parkett beeinflussen. Die Haltbarkeit ist wiederum abhängig von vielen Aspekten. Eine der wichtigsten Aspekte ist die Holzart.

Harte und schwere Holzarten wie Tropenhölzer oder zähe einheimische Arten wie Eiche oder Ulme, sind ideale Kandidaten für beständige, langlebige Parkette.

Harte Hölzer lassen sich nicht so leicht beschädigen und sind tendenziell weniger feuchtigkeitsanfällig, als weiche Holzarten. Sie haben meist wenig Quell- und Schwind-Verhalten, was sie nicht nur langlebiger macht, sondern auch geeigneter für Dielen in grösseren Formaten.

Die Bäume dieser Holzarten sind zum Zeitpunkt der Parkettierung meist schon alt und deshalb zäh. Weiche Baumarten werden tendenziell früher gefällt, was mitunter ein Grund für die geringere Kompaktheit ihrer Holzfasern ist.

Die Faustregel: Je Härter und schwerer eine Holzart, desto hochwertiger ist das daraus produzierte Parkett.

Nutzschicht

Die Nutzschicht-Dicke ist ein klarer Indikator für die geplante Lebensdauer einer Parkettdiele. Je dicker die Nutzschicht, desto öfters kann das Parkett abgeschliffen werden – und umso länger ist es also einsatzfähig.

Die Nutzschicht ist die oberste Holzschicht eines Parketts und ist damit das „Herz“ (oder besser, die Haut) eines jeden Holzbodens. Sie definiert das Parkett und ist auch das bei weitem teuerste Element daran.

Je dicker die Nutzschicht, desto mehr „Baum“ ist an der Diele dran. Dementsprechend ist das Parkett auch teurer. Erst ab einer Nutzschicht-Dicke von über 2 mm darf sich eine Diele „Parkett“ nennen – vorher ist es lediglich „furniertes Holz“.

Wir verkaufen jeweils nur Parkett, welches im Minimum eine Nutzschicht von 3 mm aufweist. Wir empfehlen jedoch in der Regel Holzböden, die mindestens 3-4 mm Nutzschicht-Dicke haben, sofern geplant ist, den Bodenbelag jahrzehntelang zu verwenden.

Hier ein braun geöltes Eichenparkett mit Nutzschicht-Dicke von 3 mm.

Hier ein braun geöltes Eichenparkett mit Nutzschicht-Dicke von 3 mm.

Trägerschicht

Die Trägerschicht eines Parketts besteht für gewöhnlich aus mehreren dünnen Schichten verleimten Sperrholzes. Hier gilt, je weniger Schichten die ganze Trägerschicht selbst hat, desto minderwertiger die Diele.

Hochwertige Trägerplatten weisen mehrere Schichten aus verschiedenen (Nadel-)Hölzern auf, welche im Faserverlauf abwechselnd verleimt wurden. Dies sorgt für ein vermindertes Quell- und Schwind-Verhalten der Diele, da sich die Faserausdehnungen der einzelnen Holzschichten gegenseitig minimieren.

Es sind für die Verarbeitung solcher Mehrschicht-Parkette mehr Arbeitsschritte notwendig, was den Preis verständlicherweise erhöht. Bezüglich Trägerschicht lassen sich demnach anhand des Preises Rückschlüsse auf die Qualität ziehen.

Mehr zu Parkett-Preisen erfahren Sie in unserem Artikel über “Was kostet ein Quadratmeter Parkett?”.

Verarbeitung

Die Verarbeitung ist der offensichtlichste Faktor für Parkett-Qualität und zugleich der Undurchsichtigste. Aber wie lässt sich denn hochwertige Verarbeitung bei Parkett erkennen?

Wie so oft sind es die Details, die diesen Faktor massgeblich bestimmen. Wurden die Kanten der Dielen sauber abgeschliffen und ist die Patina (Oberfläche) der Bretter ebenmässig? Wenn ja, kann man auf hohe Genauigkeit bei der Verarbeitung schliessen.

Ein Holzboden muss sorgfältig ausgewählt werden. Lassen Sie sich Zeit bei einem solchen “Lifetime-Investment”.

Ein Holzboden muss sorgfältig ausgewählt werden. Lassen Sie sich Zeit bei einem solchen “Lifetime-Investment”.

Qualitativ minderwertige Parkette weisen oft Makel auf. Auf folgende „Macken“ sollten Sie ein Augenmerk werfen:

  • Hervorstehende oder herausgebrochene Holzfasern

  • Übermässige Verwendung von Füllmaterial

  • Unschöne, ungleichmässig abgeschliffene Kanten

  • Öl- oder Lack-Flecken auf der Oberfläche

  • Eingetrocknete Verunreinigungen (Schmutz, Haare etc.)

  • Spalten zwischen Nutz- und Trägerschicht

  • Spröde Stellen des Holzes

  • Unterschiedliche Dielen-Stärken (Achtung, Kantenversatz!)

Erkennen Sie ein oder mehrere solcher Anzeichen in einem Parkett, sollten Sie den Preis beachten. Ist dieser verhältnismässig tief, können Sie davon ausgehen, dass es sich um billig produzierte Import-Massenware handelt.

Sollte sich der Preis jedoch in moderat bis teurem Rahmen befinden, raten wir folgendes: Finger weg! Dieses Parkett ist die Kosten nicht wert.

Die Wahrscheinlichkeit für unsichtbare Mängel bei der Verarbeitung (Kurzlebiger Leim, giftige Chemikalien in der Trägerschicht etc.) ist hoch, wenn die Anzahl sichtbarer Ungenauigkeiten hoch ist.

Bei schlecht verarbeiteter Ware ist schliesslich (fast) jeder genannte Aspekt minderwertig. Bei Ryser Böden haben wir beispielsweise noch nie ein schlecht produziertes Kirschholz-Parkett mit 6-Millimeter-Nutzschicht gesehen – das würde keinen Sinn ergeben...

Oberflächenbehandlung

Wie schon in anderen Artikeln beschrieben, ist die Art und Qualität der Oberflächenbehandlung für die Optik, Robustheit, Lebensdauer (und vieles mehr) eines Parketts massgebend.

Ein hochwertiges Öl oder ein solider Lack kann den Unterschied zwischen „so-so-la-la“ und „wow!“ machen.

Ob Öl oder Lack hat auf die Eigenschaften eines Holzbodens grosse Auswirkungen, dies ist jedoch in diesem Artikel nicht das Thema. Mehr würden Sie viel eher hier erfahren. Wichtig zu wissen ist jedoch, dass sich der Preis einer Diele, ob geölt oder versiegelt, nicht stark verändert.

Die Qualität des Produktes, welches zur Veredelung der Oberfläche genutzt wurde, ist jedoch äusserst ausschlaggebend. Wie so oft, widerspiegelt sich die Hochwertigkeit im Preis eines Öls oder Lackes.

Veranschaulichung eines geölten Parketts. Die Öl-Schicht ist so dünn, dass sie von der Seite von blossem Auge nicht zu erkennen ist. Das hochwertigere Öl liegt dicker auf, ohne zu mattieren oder sonst sichtbarer zu sein. Glimtrex-Öl kaufen.

Veranschaulichung eines geölten Parketts. Die Öl-Schicht ist so dünn, dass sie von der Seite von blossem Auge nicht zu erkennen ist. Das hochwertigere Öl liegt dicker auf, ohne zu mattieren oder sonst sichtbarer zu sein.

Wie kann man nun bei einem Fertig-Parkett erkennen, welches Mittel benutzt wurde, wenn die Verarbeitung doch schon beendet ist? Hier gibt es folgende Möglichkeiten:

  1. Fragen Sie Ihren Parkett-Verkäufer

  2. Fragen Sie den Parkett-Hersteller (googlen)

Sollte keine der beiden Optionen Früchte tragen, werden Sie kaum die genaue Oberflächenbehandlung ausfindig machen können.

Dies ist mitunter einer der Gründe, weshalb wir als Firma einen Grossteil unserer Holzböden selber mit Öl oder Lack veredeln. So wissen wir stets, welche Oberflächenbehandlung auf welchem Belag verwendet wurde.

Dies bringt auch den Vorteil mit sich, dass wir bei allfälligen Parkettschäden (auch nach Jahren) zur Reparatur das selbe Mittel wieder verwenden können.

Wollen Sie mehr über Parkett-Öl erfahren, empfehlen wir Ihnen, unseren entsprechenden Artikel dazu zu lesen. Für Infos über Versiegelungen müssen Sie sich noch ein wenig gedulden – abonnieren Sie unser Newsletter, um über die Publikation des zukünftigen Artikels informiert zu werden.

Marke und Herkunft

Wie in jeder Branche üblich, sagt die Marke hinter dem Produkt bereits einiges über die erwartete Qualität aus. Wir Schweizer assoziieren die Marke „Lindt“ mit qualitativ hochwertiger Schokolade, stimmt‘s? Genau dasselbe trifft auf Parkett zu.

Es mag sein, dass Sie persönlich nicht viel über Parkett-Hersteller-Brands wissen. Wir empfehlen Ihnen jedoch, sich zu informieren. Wenn Sie sich für ein spezifisches Parkett interessieren, raten wir Ihnen, die Marke dahinter zu recherchieren. Informieren Sie sich über diese Firma.

Andernfalls können Sie Ihren Parkett-Verkäufer fragen, was er von diesem spezifischen Parkett-Hersteller hält. Die meisten Verkäufer antworten ehrlich – sie wollen Ihnen ja kein Parkett verkaufen, welches nicht den Qualitäts-Ansprüchen genügen kann.

Auch die Herkunft des Parketts kann Hinweise über die Qualität geben. So ist es beispielsweise beinahe legendär, dass in zentraleuropäischen Ländern wie der Schweiz oder Deutschland eine ausgeprägte Tendenz zu Perfektionismus erkennbar ist. Wo in diesen Ländern bereits die kleinste Ungenauigkeit beim Holzzuschnitt beanstandet wird, ist eine solche Abweichung in anderen Teilen der Welt längst innerhalb der Toleranz.

Es gibt mehrere Faktoren, die Sie bei Parkett aus fernen Regionen beachten sollten. Allen zuvor die Zertifizierung für Nachhaltigkeit.

Dieser Faktor hat zwar nicht sehr viel mit der Qualität zu tun, doch sehr viel mit Umweltschutz und mit übermässiger Rodung von Wäldern. Ebenso macht der Transport über tausende Kilometer aus ökologischer Sicht keinen Sinn.

Ein besonderes Augenmerk sollten Sie auf Tropenhölzer werfen. Achten Sie dabei auf eine FSC-Zertifizierung. Bitte. Wir verachten Parkett-Hersteller, die nicht nachhaltig produzieren. Finden Sie hier mehr über unser Engagement für Ökologie heraus.

Wir können Ihnen nicht vorschreiben, welche Marken und Herstellungs-Länder Sie bei der Auswahl eines Parketts bevorzugen sollen. Man kann auch nicht genau sagen, welche überhaupt effektiv die qualitativ hochwertigsten sind. Dies zeigt nur die Erfahrung.

Was macht hochwertiges Parkett?

Parkett gilt unter Experten als hochwertig, wenn es möglichst viele der folgenden Kriterien erfüllt oder übertrifft:

  1. Mindestens 3 mm Nutzschicht mit Gesamtstärke von 12-16 mm

  2. Lange Lagerzeit der Hölzer vor der Parkettierung (mind. 1-2 Jahre)

  3. Mit ordentlichem Leim und Holz abgesperrte Trägerschicht

  4. Guter temperatur- und feuchtigkeits-elastischer Leim zwischen Nutz- und Trägerschicht

  5. Keine herausbrechenden Äste aus der Nutzschicht

  6. Kein übermässiger Gebrauch von Filler

  7. Oberflächenbehandlung ebenmässig und durchgehend mit hochwertigem Öl/Lack

  8. Nut und Feder (oder Klicksystem) passgenau, sauber und intakt

  9. Kanten der Dielen sauber und entsprechend den Anforderungen abgerundet

  10. Sämtliche technischen Angaben des Herstellers erweisen sich beim Test als konstant korrekt

Wie so oft, gelten die Produkte einiger Hersteller als grundsätzlich hochwertiger als jene gewisser Anderen. Die hochwertigen Exemplare (und Hersteller) erfüllen dabei allermeist die obigen Anforderungen.

Eine ordentliche Stichprobe der Ware und Begutachtung unter Berücksichtigung der obigen Kriterien verschafft schnell Klarheit darüber, ob es sich bei den jeweiligen Dielen um hochwertiges Parkett handelt. Die meisten Kriterien sind jedoch nur vom Parketthändler (und nicht vom Kunden selbst) zu erkennen.

Die Mischung macht die Qualität aus

Wie bereits zu Beginn des Artikels erwähnt, ist es wichtig, stets alle Aspekte für Qualität von Parkett im Auge zu behalten. Die gesamte Mischung aus allen Aspekten lässt einen spezifischen Holzboden als hoch- oder entsprechend geringwertig erscheinen.

Sollte Ihr Traum-Parkett bei ein oder zwei Punkten unterdurchschnittlich abschneiden, müssen Sie nicht besorgt sein. Sie sollten jedoch bei weit unterdurchschnittlichen Leistungen bei gewissen Aspekten stutzig werden.

Beispielsweise sollten Sie sich NIE für ein Mahagoni-Parkett entscheiden, welches zwar FSC-Zertifiziert, wunderschön verarbeitet und eine Nutzschicht-Stärke von 5 mm aufweist, wenn Sie von weitem schon eine Nutzschicht-Ablösung wegen schlechter Verklebung erkennen können.

Im Fazit also: Lassen Sie sich nicht zu sehr von Kleinigkeiten blenden und nutzen Sie Ihren gesunden Menschenverstand bei der Selektion eines qualitativ hochwertigen Parketts. Die Gesamtleistung eines Holzbodens definiert die Qualität, doch kann bereits ein einzelner Aspekt, der weit unterdurchschnittlich ausfällt, das „Parkett-Erlebnis“ zerstören.

Fragen Sie bei Unsicherheiten bitte den/die Fachmann/-frau Ihres Vertrauens. Dies können Sie beispielsweise gleich auf unserer Kontaktseite tun.

Selbstverständlich dürfen Sie auch: