10. Der Härtegrad von Parkett wird in Brinell angegeben
Die Härte eines Parketts wird durch das Brinell-Verfahren gemessen, wobei eine (Wolframkarbid-)Hartmetall-Kugel (früher Stahl) in das Holz eingedrückt wird. Früher wurde das Verhältnis der Eindrucktiefe der Kugel zur aufgewendeten Prüfkraft F in Kilopond (Newton x 0.102) über eine bestimmte Zeitdauer gemessen. Dies ergibt die Härte eines Materials.
Diese Härteprüfung wird in der Regel ausschliesslich für metallene Oberflächen verwendet, doch hat sie spannenderweise auch Verwendung in der Parkett-Welt gefunden – jedoch in ein wenig abgewandelter Form.
Zur Referenz: Ungehärtete Stahl-Arten besitzen eine Brinell-Härte von 100-400 kp/mm².
Oftmals wird die Härte von Parkett in N/mm² (Newton durch Quadratmillimeter) angegeben. Ein solche Angabe ist vom originalen Brinell-Mass kp/mm² (Kilopond pro Quadratmillimeter) zu unterscheiden. Hierbei wird das Verfahren unter der Prüfkraft N (Newton) standardisiert durchgeführt.
Die Hartmetallkugel (10mm Durchmesser) wird mit vordefinierter Prüfkraft F in Newton (100N, 500N oder 1000N) während 15 Sekunden lang eingedrückt. Die Resultierende Delle gibt Aufschluss über die Härte. Aus dem Verhältnis des Durchmessers des Eindrucks D zur Prüfkraft F wird die Brinell-Härte errechnet.
Die Härtegrade für Parkett befinden sich in der Regel zwischen 30 und 60 N/mm². Ipé-Hartholz besitzt dabei einen Wert von rund 70 und Fichtenholz lediglich rund 13. Bei Nadelholz-Böden ist demnach mit dünnen Absatzschuhen Vorsicht geboten.
Mehr zu Härte nach Brinell hier >
9. Parkett eignet sich für Fussbodenheizungen
Einige Parkettarten eigenen sich sogar besonders für Bodenheizungen. Es helfen dabei einige Faktoren: Holzart, Parkett-Dicke, Trägerschicht, Verleimen und Verlegemethodik (schwimmend oder verklebt).
Am besten für die Verwendung mit Fussbodenheizung, ist ein Holzboden, welcher aus gut wärme-leitendem Holz besteht, eine gut verleimte und leitende Trägerschicht hat und mit geeignetem Klebstoff auf den Untergrund vollflächig verleimt wurde.
Schwieriger für Bodenheizungen sind Parkette, die aus Massivholz bestehen, welches viel Quell- und Schwind-Verhalten aufweist.
Mehr zu Parkett und Fussbodenheizungen lernen Sie in unserem entsprechenden Artikel.
8. Raumschall und Trittschall sind Gegenspieler (bei Parkett)
Wird der Raumschall verringert, erhöht sich der Trittschall – und umgekehrt. Zuerst jedoch: was sind Raum- und Trittschall?
Raumschall ist der Schall, der den im Raum entstandene Lärm widerhallen lässt. Dies macht einen Raum subjektiv lauter, da der Schall mehrfach widerspiegelt in gesamthaft stärkerer Amplitude auf das Gehör trifft.
Trittschall ist der Schall, welcher durch Schritte verursacht in einem anderen Raum hörbar ist. Er ist jener Schall, welcher beispielsweise ein Stockwerk unterhalb der gehenden Person zu vernehmen ist – demnach ist er der “Liebling” aller Mieter. Der Lärm, welcher durch Tritte entstanden ist und im selben Raum hörbar ist, ist Bestandteil des Raumschalls.
Um Trittschall zu vermindern, werden meist Trittschall-Unterlagen unter das schwimmend verlegte Parkett verlegt. Dies sorgt jedoch dafür, dass der Schall im Raum weniger durch den Boden geleitet wird, sondern eher zurück in den Raum geworfen wird.
Raumschall vermindert man durch die Parkettverlegung am besten, wenn man es vollflächig verleimt, sodass die Schallwellen gut vom Parkett durch den Boden geleitet werden kann. Dies erhöht jedoch den Schall in den umliegenden Räumen.
Wir gehen deutlicher auf diese Angelegenheit in unserem Artikel über Trittschalldämmungen für Parkett ein. Klicken Sie den Link, um ihn in einem neuen Tab zu öffnen.
Glücklicherweise gibt es einige Tricks und Kniffe, die man heutzutage verwenden kann, um beide Umstände zu minimieren. In diesem Artikel lernen Sie diese Tricks und Kniffe.
Es kann auch vorkommen, dass ein Parkett unter Trittbelastung quietscht oder knarrt. Dies ist immer häufiger der Fall, je älter der verlegte Holzboden ist. Weshalb ein Parkett knarrt, finden Sie in diesem Artikel heraus.
7. Parkett “arbeitet”, dehnt sich aus, zieht sich zusammen und verschiebt sich über die Zeit
Dass Holz “arbeitet” wissen wir nur zu gut – wir kennen den Leitsatz vermutlich alle. Im Fachjargon nennt man dieses Arbeiten “Quell- und Schwind-Verhalten”. Es ist die Formverschiebung des Holzes aufgrund Zugabe oder Entfernen von Feuchtigkeit, Wärme und Belastung.
Dabei “bewegt” sich Holz über die Zeit und verändert seine Form und sein Aussehen in geringem Masse. Über die Gesamtfläche eines Bodens jedoch, werden solche kleinen Auswirkungen merklich hervorgehoben: Ganze Dielen verschieben sich, sodass sich Spalten auftun und manchmal entfernen sie sich sogar von Wänden, wo dann ebenfalls der unschöne Unterlags-Boden zum Vorschein kommen kann. Glücklicherweise geschehen beide Szenarien bei fachgerechter Verlegung so gut wie nie.
Ein vollflächig verleimter Holzboden verschiebt sich deutlich weniger als ein schwimmend verlegter und ein Fertigparkett (= mit Trägerschicht) ebenfalls weniger als ein Massivholz-Boden.
Mehr zu Quell- und Schwindverhalten von Parkettböden finden Sie in diesem Artikel.
6. Die Lebensdauer von schwimmend verlegtem Parkett ist kürzer als bei vollflächig verleimtem
Durch das erhöhte Quell- und Schwind-Verhalten eines schwimmenden Holzbodens entstehen Scher-Kräfte, die das Parkett über die Dauer vieler Jahre hinweg beschädigen. Trittbelastungen bringen schwimmend verlegte Holzdielen dazu, sich an einander zu reiben, da sie ja stets leicht nachgeben, weil sie nie mit Leim oder Nägeln fixiert wurden.
Wird Parkett hingegen fest mit dem Untergrund verleimt, werden Scher- und Scheuer-Kräfte derart reduziert, dass sich die über die Zeit entstehenden Reibungs-Schäden zwischen den Dielen auf ein absolutes Minimum reduzieren.
Die Reduktion des Scheuerns ist einer der Hauptgründe für die verlängerte Lebensdauer eines verleimten Parkettbodens.
Weitere Informationen zur Lebensdauer von Parkett finden Sie entweder in diesem Artikel oder in diesem Video:
5. Die Oberflächenbehandlung ist für die Lebensdauer massgeblicher als die Holzart
Die Lebensdauer eines Parketts ist abhängig von vielen Faktoren. Zwei davon sind die Holzart und die Oberflächenbehandlung.
Ob ein Holzboden geölt, versiegelt oder gewachst ist, wirkt sich auf die Lebensdauer aus. Wir empfehlen heutzutage, Parkett zu ölen – dies bringt mit den heutigen Technologien mehr Vorteile mit sich als eine Versiegelung oder Wachsschicht.
Eine hochwertige Oberflächenbehandlung macht aus einem weichen, empfindlichen Holz einen sehr widerstandsfähigen Belag. Obwohl die Holzart für die Beständigkeit eines Parketts einer der massgebendsten Faktoren ist, kann heutzutage mit neuen Ölen und Lacken die Robustheit deutlicher verbessert werden.
Mehr zur Lebensdauer von Parkett erfahren Sie in diesem Artikel und mehr zu Parkett-Öl hier.
4. Massivparkett hat mehr Schwind- und Quellverhalten als Mehrschicht-Parkett
Die Trägerschichten eines sogenannten “Mehrschicht-” oder “Fertig-Parketts” bestehen oftmals aus unterschiedlichen Hölzern, die miteinander schichtweise verleimt wurden.
Die Faser-Verläufe dieser unterschiedlicher Träger-Hölzer (Meist Birkensperrholz) werden abwechslungsweise angeordnet, sodass sie sich bei erhöhter Feuchtigkeit und Wärme in verschiedene Richtungen ausdehnen. Unter Umständen können sich dabei die Kräfte gegenseitig aufheben oder zumindest reduzieren.
Massivparkett quillt und schwindet mehr als Fertig-Parkett, weil die Holzfasern stets nur in eine Richtung verlaufen, da das Parkett schliesslich nur aus einer einzelnen, massiven Holzdiele besteht. Es darf somit damit gerechnet werden, dass ein Massivholz-Parkett eher anfällig ist auf Dielen-Verschiebungen.
3. Parkett ist mit den korrekten Vorbereitungen für Küche und Bad sehr geeignet
Welches sind die korrekten Vorbereitungen? Nun, zum einen sollten nur Holzarten als Bodenbelag für Küche und/oder Bad verwendet werden, die genügend Feuchtigkeitsresistent sind. Dazu gehören die meisten Harthölzer – allen voran Eichenholz.
Des weiteren sollte das Holz mit der richtigen Oberflächenbehandlung versehen werden. Wir empfehlen für eine ordentliche Widerstandsfähigkeit gegen Feuchtigkeit, Parkett-Öl zu verwenden. Dabei gilt es, sich für ein Öl zu entscheiden, welches sowohl Feuchtigkeit abhält, als auch eine ausreichende Rutschhemmung aufweist.
Ein korrekt verlegtes und eingepflegtes Parkett hält auch in Küche und Bad jahrelang.
2. Oberflächenmängel bei Abnahme sind aus dem Stand zu beurteilen
Ein Fussboden ist vielen täglichen Strapazen ausgesetzt. Er wird sich mit Sicherheit im Laufe der Zeit verändern – dabei spielt es keine Rolle, aus welchem Material er besteht.
Parkett ist ein Naturprodukt und verändert sich über die Zeit deshalb mehr als künstliche Bodenbeläge. Was geschieht, wenn jedoch bereits kurz nach Verlegung das Parkett Mängel aufweist?
Dies geschieht glücklicherweise bei seriösen Bodenlegern selten, doch kann es auch bei diesen passieren. Beispielsweise kann es geschehen, dass eine Diele eingebaut wurde, bei der ein Ast herausgebrochen ist, und deshalb ein Loch in der Oberfläche entstanden ist. Solch ein Mangel wäre eindeutig.
Schwierig wird es erst, wenn ein Mangel nicht so eindeutig ist. Dabei kann es manchmal zu Spannungen zwischen Kunden und Betrieb kommen. Deshalb haben Fachexperten einige Richtlinien zu Beurteilung von Mängeln erstellt – allen Voran folgende Regel:
Ein oberflächlicher Parkettmangel gilt erst als solcher, wenn er aus dem Stand von blossem Auge deutlich zu erkennen ist. Die Analyse geschieht ausschliesslich visuell und nie im Gegenlicht.
Bei allfälligen Streitigkeiten ist stets das Urteil eines unabhängigen Experten massgebend. Glücklicherweise kommt es selten zu Streitigkeiten. Seriöse Parkettleger behandeln beanstandete Mängel meist ohne grosse Diskussion. Ihr guter und wohlverdienter Ruf hängt schliesslich nicht nur vom Produkt, sondern vor allem von der Service-Qualität ab.
Mehr zu den Qualitäten eines Bodenlegers in diesem Artikel.
1. Parkett ist einer der wenigen Bodenbeläge, der sich positiv auf die Gesundheit auswirken kann.
Haben PVC (Vinyl), Kunstharz, Keramik oder sonstige künstliche Bodenbeläge gesundheitsfördernde Wirkungen? Wohl eher nicht. Das Gegenteil gilt jedoch für viele Naturprodukte.
Die ätherischen Öle in Hölzern sind hauptsächlich die Verursacher eines allfällig gesundheitsfördernden Effekts. Sie werden über die Dauer mehrerer Jahre stets an die Raumluft abgegeben, wo wir Sie einatmen.
Ätherische Öle können unter anderem schmerzlindernde und stimmungsaufhellende Wirkungen haben, was einer der Hauptgründe dafür ist, weshalb ein Parkettboden einem Raum ein wohnliches, “heimeliges” Gefühl verleiht. Der Duft und die Wirkungen dieser Öle nehmen wir unbewusst wahr und fühlen uns in einem Raum mit Holzboden deshalb stets wohl.
Die Holzart und die Art der Oberflächenbehandlung spielt für das Entweichen der ätherischen Dämpfe in den Raum eine grosse Rolle. Nicht jede Holzart hat dieselben Öle und nicht jede Versiegelung oder Ölbeschichtung lässt gleichermassen zu, dass sich die Dämpfe entfalten.
Mehr zu den gesundheitlichen Auswirkungen von Holz und Parkett finden Sie in unserem entsprechenden Artikel.
Hier jedoch vorab die wichtigste Aussage in kürze: Kein anderer Bodenbelag hat einen solch positiven Effekt auf Ihre Gesundheit, wie es ein Holz- oder Korkboden haben kann.
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