Parkett ist als Bodenbelag zeitlos und wird vermutlich niemals aus der Mode kommen. Dies ist zum einen seiner edlen Optik, sowie der hohen Qualität zu verdanken. Zum anderen handelt es sich bei Parkett um einen ausgesprochen flexiblen Bodenbelag, der auf vielseitige Arten verlegt werden und damit unterschiedliche visuelle Reize setzen kann.
Besonders wenn kleine Räume grösser wirken sollen, oder das Parkett Ruhe in den Raum bringen soll, eignen sich bestimmte Parkett-Verbände eher als andere. In den folgenden Abschnitten präsentieren wir Ihnen die häufigsten Verlegearten (bzw. Verlegemuster oder Vebände) für Parkett.
Die unterschiedlichen Verlegearten (Verbände) sind:
Der gerade Verband
Die Winkelverbände
Der Altdeutsche Verband
Der Leiterverband
Der Parallelverband (Stäbchen)
Der Würfelverband
Die Kassette
Der Gerade Verband als Klassiker
Ganz klassisch wird das Parkett im Geraden Verband verlegt. Diese Form der Verlegeart findet sich in zahlreichen Wohnungen wieder. Hier wird jedoch weiter zwischen verschiedenen Versatzarten unterschieden.
Besonders beliebt ist zum Beispiel der Schiffsbodenverband, bei dem die Parkettstäbe ein wenig versetzt sind. Auf diese Weise entsteht kein einheitliches Muster, weshalb diese Verlegeart auch Wilder Verband genannt wird.
Weniger wild wirkt hingegen der Englische Verband. Hier sind die Parkettstäbe immer exakt um die Hälfte versetzt und bilden so ein Muster, welches Ruhe ausstrahlt.
All diese Formen des Geraden Verbands sorgen jedoch für eine optische Verlängerung, bzw. Verbreiterung des Raumes. Daher wird das Parkett häufig auf diese Weise verlegt, wenn eine Raumseite deutlich kürzer als eine andere erscheint.
Es gibt aber auch andere Faktoren, welche die Verlegerichtung von Parkett bestimmen.
Parkett im Winkelverband als Verlege-Muster
Ebenfalls optisch verlängernd oder verbreiternd wirkt ausserdem der Winkelverband. Die Parkettstäbe bilden hier einen rechten Winkel wodurch kleine Dreiecke im Parkettboden entstehen, welche Frischgräten ähneln. Deshalb wird ein Winkelverband auch Fischgrat genannt.
Ähnlich diesem Winkelverband ist ausserdem das französische Fischgrat (auch Chevron genannt), bei welchem der Winkel lediglich 45, 52,5 oder 60 Grad beträgt und die Enden der Parkettstäbe entsprechend abgewinkelt werden.
Dieser Verband wird selten (auch wenn heutzutage immer häufiger) gewählt, da er nicht nur anspruchsvoller bei der Verarbeitung ist, sondern aufgrund der optischen Wirkung vorzugsweise in grossen Räumen zum Einsatz kommen sollte.
Dafür wirkt ein Chevron-Parkett ausgesprochen extravagant und kann dem Raum das gewisse Etwas verleihen. Damit eignet sich dieser Verband für ein ohnehin schon luxuriöses Interieur in grossen Räumen, welchen mit dem passenden Parkett-Verband der letzte Schliff verliehen werden soll.
Winkelverbände sind übrigens der Top Parkett-Trend im Jahr 2021.
Der Altdeutsche Verband
Ein dem Englischen Verband ähnliches Muster stellt der Altdeutsche Verband dar. Hier werden die Parkettstäbe ebenfalls um die Hälfte versetzt, jedoch werden immer zwei Stäbe auf der gleichen Höhe direkt nebeneinandergelegt. Versetzt werden dann erst wieder die nächsten zwei Stäbe. Den Abschluss bilden jeweils zwei senkrechte Parkettstäbe, wodurch ein optisch interessantes Flechtmuster entsteht.
Zwar ist das Verlegen des Parketts hier mit etwas mehr Arbeit verbunden, dafür ist es jedoch ausgesprochen dekorativ. Die optische Grösse des Raumes wird durch den Altdeutschen Verband allerdings eher weniger beeinflusst.
Parkett wird heutzutage selten im diesem Verband verlegt, da es eher altmodisch wirkt. Moderner und viel beliebter sind die beiden obigen Verlege-Muster.
Optische Vergrösserung durch Leiter-Verband
Seltener kommt der sogenannte Leiter-Verband als Verlegeart des Parketts zum Einsatz. Hier werden die meist kleineren Parkettstäbe untereinander parallel angeordnet, rechts und links jedoch von ein oder zwei senkrechten Parkettstäben abgeschlossen.
Auf diese Weise wird der Raum optisch etwas vergrössert, was vor allem für mittelgrosse Räume sinnvoll ist. Besonders ist hierbei jedoch, dass es sich anbietet, den Parkett zweifarbig auszulegen, um die senkrechten Parkettstäbe optisch hervorzuheben.
Ein sehr prominentes Beispiel hierfür wäre das von uns durchgeführte Projekt im Money Museum. Hier wurde aus europäischem Nussbaum und Elsbeeren-Holz ein prächtiger Leiter-Verband, welcher genau mit den Bücherregalen und der Decke abgestimmt ist, verlegt.
Parallel-Verband als optisch neutrales Element
Werden die senkrecht verlaufenden Parkettstäbe des Leiter-Verbandes weggelassen, so erhält man symmetrisch verlegte Parkettstäbe, welche nicht versetzt liegen, sondern einheitlich nebeneinander. Dieses Verlegemuster nennt man, sofern es sich um kleine Parkettstücke handelt, auch oft Stäbchenparkett.
Es entspricht eigentlich dem Geraden Verband, sollte aber dennoch getrennt behandelt werden. Denn letztendlich wirkt, anders als beim Englischen Verband oder beim Schiffsbodenverband, der Parallel-Verband nicht gleichermassen vergrössernd für den Raum.
Hier stehen eher die Ruhe und die Einheit im Vordergrund, die mit ihm erzeugt werden. Die Monotonie ist jedoch nicht jedermanns Sache, weshalb der Parallel Verband auch zweifarbig gestaltet werden kann, um etwas Chaos in die Ordnung zu bringen und die Wohnung entsprechend lebendig wirken zu lassen.
Neutrale Wirkung durch Würfelverband
Ebenfalls eine valide Option ist Parkett im Würfelverband, da es den Raum optisch weder vergrössert noch verkleinert und so für eine neutrale Optik sorgt. Hier werden mehrere kleinere Parkettstäbe parallel zueinander gelegt, welche auf diese Weise einen Würfel bilden. Häufig werden vier oder fünf Parkettstäbe verwendet, was jedoch von der Grösse abhängig ist.
Die neutrale Optik des Würfelverbandes kann jedoch durchbrochen werden, indem jeweils vier kleinere Würfel einen grossen Würfel bilden und die Zwischenräume zwischen den grossen Würfeln etwas weiter ausfallen. Auf diese Weise wirkt der Würfelverband wiederum optisch vergrössernd, was sich besonders für kleinere Räume anbietet.
Kassetten-Parkette – die exklusivsten Verlegearten von Holzböden
In älteren, ehrwürdigeren Häusern findet man oft Parkett in Platten-Muster. Hierfür werden Platten von bis zu einem Quadratmeter in speziellen Mustern mit eigens entworfenen Parkett-Stücken erschaffen, welche dann in meist grösseren, pompöseren Räumen als Kassetten-Verband verlegt werden.
Prominentere Beispiele für Kassetten-Muster sind künstlerisch angefertigte Platten nach Mass oder die berühmten Versailles-Platten. Letztere wirken besonders exklusiv, weil sie durch ihr Muster an alte, französische Chateaus erinnern.
Spezielle Verlege-Muster
Manchmal möchten man doch für seine Liegenschaft einen spezielleren Bodenbelag. Zum Glück ist es möglich, mit Parkett beinahe alle Wünsche zu befriedigen. Beispielsweise durften wir für unser Projekt M14 Penthouse ein fünf-eckiges Parkett verlegen.
Als interessantes Verlege-Muster könnte man auch Hirnholz-Parkett nennen, wobei das Holz nicht vertikal zu den Jahresringen geschnitten wird, sondern quer dazu. Die Hirnholz-Platten werden anschliessend meist Quadratisch verlegt, was ein wenig Ruhe in das eher unruhige Aussehen bringt.
Zudem existieren unzählige weitere Verlege-Arten, welche äusserst selten und jeweils nur auf Wunsch verlegt werden. Rauten-, Schachbrett-, Achtkant- oder Verschiedenkant-Muster sind hierfür einige der nennenswerten Beispiele. Es gibt aber noch viele weitere Verlegemuster, welche wir aus Zeit- und Platzgründen nicht in diesem Artikel thematisieren werden.
Modernere Formen wie abgerundete Platten mit Schwingungen und Windungen erfreuen sich immer mehr Beliebtheit, doch kann man hierbei noch nicht von einem Trend sprechen. Mehr über Parkett-Trends können Sie in unserem Artikel über die Top 10 Trends 2020 erfahren.
Worauf es bei Verlegemuster wirklich ankommt
Häufig wird die Wahl einer passenden Verlegeart anhand eines kleinen Musters oder eines Beispielraums gewählt. Wenn Sie sich jedoch für einen passenden Parkett-Verband entscheiden müssen, sollten Sie weniger auf Ihr Bauchgefühl oder ein Beispielmuster achten, sondern die Gesamtkomposition berücksichtigen.
Ein Parkett-Verband, welcher in einem Raum das Auge entzückt, kann in dem nächsten Raum bereits erschlagend wirken. Daher sind vor allem die Masse des Raumes entscheidend, wenn man die richtige Wahl für den passenden Parkett-Verband treffen möchte.
Beachten Sie auch, dass manche Verlegemuster mehr Zeit bei der Planung und Verlegung benötigen als andere. Wir erklären Ihnen mehr dazu in unserem Artikel über die Verlege-Dauer von Parkettböden.
Wichtig anzumerken ist, dass beinahe sämtliche Wünsche für Parkettverbände, -farben, -beschichtung und -holz heutzutage erfüllbar sind. Ryser Böden hat sich hierfür spezialisiert und kennt kaum Grenzen, wenn es um die Personalisierung von Parkett geht. Mehr zum Personalisieren von Parkett erfahren Sie in diesem Artikel.
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