Parkett Verlegen: Wo anfangen?

 
Wo im Raum sollte man mit der Parkett-Verlegung beginnen?

Immer häufiger ist DIY an der Tagesordnung. Dies bedeutet, dass immer mehr Leute selbst Hand anlegen – auch in Sachen Renovierung und „Home Improvement“. Dieser Trend ist auch in der Parkett-Branche zu spüren.

Mit DIY (Do It Yourself) kommt aber auch DYOR (Do Your Own Research). So werden vermehrt Informationen zu gewünschten Themen im Internet recherchiert und anschliessend umgesetzt.

Gerade bezüglich Parkett DIY kursieren jedoch leider viele Falsch-Informationen. Es ist uns deshalb ein Anliegen, schrittweise einige Fragen bezüglich Parkettverlegung fachmännisch, aber auch vollständig und verständlich zu beantworten.

Wir beginnen unsere DIY-Artikel-Reihe mit einem passenden Thema:

Parkett Verlegen - Wo anfangen?

In der Regel wird bei der Parkettverlegung in einer entfernten Ecke des Raumes begonnen. Es wird dann Diele für Diele in Richtung des Raumeingangs verlegt, wo abschliessend, nach der Verlegung, der Raum verlassen wird.

In der Regel wird von der entfernten Ecke des Raumes her verlegt.

In der Regel wird von der entfernten Ecke des Raumes her Parkett verlegt.

Wie immer, gibt es jedoch einige Ausnahmen zu dieser Regel. Diese sollte man jeweils zwingend beachten.

Beispielsweise verlangen unterschiedliche Verbände (Verlegearten), Verlegerichtungen und Raumformen verschiedene Anfangspunkte. Auch Treppen, Türschwellen und Korridore beeinflussen die Entscheidung, wo man beim Parkettlegen anfangen soll.

Auf diese unterschiedlichen Faktoren wollen wir in den folgenden Abschnitten genauer eingehen, sodass Sie mit Sicherheit wissen können, wo im Raum Sie bei der Parkettverlegung beginnen sollen.

Möchten Sie den Artikel lieber schauen statt lesen? Lehnen Sie zurück und geniessen Sie unser Video:

Bestimmende Faktoren für den Anfang der Parkettverlegung

Parkett-Verband (Verlegemuster)

Der gewünschte Parkett-Verband bestimmt massgebend den Ausgangspunkt der Verlegearbeiten. Beispielsweise beginnt man bei Landhausdielen normalerweise in der entfernten Ecke des Raumes, hingegen bei der Verlegung eines Fischgrat-Parketts eher in der Mitte des Raumes.

Wir erklären den Vorgang bei der Verlegung eines Winkelverbandes (Fischgrat oder Chevron) detaillierter in diesem Artikel, falls Sie gerne mehr dazu erfahren möchten. Wir thematisieren dort, weshalb man die Verlege-Arbeiten von der Mitte der längsten Wand her beginnen sollte.

Für gerade oder symmetrische Verbände (Landhaus, Platten, Stäbchen etc.) empfiehlt es sich in der Regel, das Parkett von der entfernten Ecke des Raumes her entlang der längsten Wand Reihe um Reihe zu legen.

Diese Regel gilt jedoch nur, sofern es keine guten Gründe gibt, die dagegen sprechen.

Position und Verlauf des Korridors

Soll im Korridor das selbe Parkett verlegt werden wie im Wohnzimmer oder in Zimmern, so empfiehlt es sich, vom Korridor her einzumessen und im Wohnzimmer an der entfernten Ecke mit der Verlegung zu beginnen.

Nun denken Sie sich vermutlich, was mit „Einmessen“ gemeint ist, nicht?

Einmessen beschreibt den Vorgang des Errechnens der benötigten Distanz zwischen dem Ziel und dem Ursprung. Im Beispiel des Korridors wäre das Ziel eine der beiden langen Wände des Korridors und der Ursprung wäre die entfernte Ecke des Wohnzimmers.

Beim Einmessen misst man den Abstand der Korridorwand zur Ecke des Wohnzimmers und teilt diesen durch die Dielenbreite. Man erfährt somit, wie viele Dielen neben einander Platz finden werden, sodass eine vollständige Diele entlang der Wand des Flurs Platz findet.

Man sollte bei komplexeren Flächen unbedingt einmessen, woher man mit der Verlegung beginnen sollte.

Meistens entsteht durch diese Berechnung ein Dielenrest (Bsp. 0.75 Dielenbreite). Diese Dielenbreite gilt es dann zuzuschneiden und zu verlegen, sodass eben an der gewünschten Flurwand eine vollständige Diele (1.0 Dielenbreite) zu liegen kommt.

Manchmal macht es jedoch Sinn, nicht vom Wohnzimmer her, sondern von einem anderen Zimmer aus mit der Verlegung zu beginnen. Es bedarf deshalb – besonders bei ganzflächiger Verlegung in der gesamten Liegenschaft – gründlicher Überlegungen und Einmessungen.

Treppen in der Liegenschaft

Man erkennt eine professionelle Verlegung anhand der Details. Mehrere dieser Details sind an den Übergängen zwischen Zimmern, unterschiedlichen Bodenbelägen oder Treppenschwellen zu finden.

Ein Profi verlegt ein Parkett so, dass keine oder möglichst wenige Teil-Dielen am Fusse oder an der Stirn der Treppe liegen.

  • Bei einem rechtwinklig zum Treppenverlauf verlegten Parkettboden bedeutet dies, dass eine vollständige Diele sowohl oben als auch unten an der Treppe liegen soll.

  • Bei der Verlegung in Treppenverlauf sollen die angeschnittenen Dielen oben und unten an der Treppe möglichst nicht zu klein sein.

Bei Treppen und zugleich gekurvtem Randfries werden Verlegearbeiten sehr knifflig. Da sind Experten gefragt.

Wie bei den Verlege-Vorbereitungen im Korridor gilt es daher, hier vom Treppenansatz aus einzumessen.

Mit der Verlegung wird deshalb an der gegenüberliegenden Wand in einer der Ecken begonnen.

Man beachte dabei wiederum den Verband; Selbstverständlich wird bei einem Winkelverband an der gegenüberliegenden Wand in der Mitte der Wand begonnen.

Mehr zum Verkleiden von Treppen mit Parkett finden Sie in unserem entsprechenden Artikel.

Türzargen, Heizungsrohre und andere Hindernisse

Oftmals liegen bei den Verlegearbeiten kleinere Hindernisse im Weg, die nicht entfernt werden können. Einige bekannte Beispiele hierfür sind Türzargen und Heizungsrohre. Mit solchen kleinen Umständen muss man leben lernen, wenn es um das Verlegen von Bodenbelägen geht.

Türzargen stehen in den Raum hervor. In der Regel wird ein neuer Bodenbelag bei der Verlegung unter den Vorsprung geschoben.

Manchmal ist dies jedoch nicht möglich und die entsprechende Diele muss passend zugeschnitten werden. Es entsteht dabei eine Fuge zwischen der Zarge und dem Parkett.

Erstere Variante wird für gewöhnlich bevorzugt weil sie schlichtweg besser aussieht. Weil dies so ist, wird ihr oftmals eine hohe Priorität zugeschrieben. Genau deshalb kann es sein, dass die Türzarge schliesslich für den Ausgangspunkt der Verlegearbeiten ausschlaggebend ist.

Ähnliches gilt auch für Heizungsrohre, die unter den Heizkörpern aus dem Unterboden ragen. Diese müssen nämlich fachmännisch aus dem Bodenbelag ausgeschnitten werden.

Heizkörper sind nicht nur bei der Verlegung, sondern auch beim Herausreissen eines Parketts ein Hindernis.

Solche Brennpunkte wie Türzargen, Heizungsrohre, WC-Schüsseln, Kamin-Feuerstellen, Einbaumobiliar und so weiter sollte man bei der Verlegung eines Parkett mit einberechnen (besonders bezüglich Zeitaufwand).

Es gilt abzuwägen, ob vom Hindernis aus eingemessen werden soll, oder ob man sogar am Hindernis mit den Verlegearbeiten beginnen soll.

Es ist in der Regel einfacher, mit der Verlegung am Hindernis selbst zu beginnen. So kann in Ruhe zugeschnitten werden. Dies ist die präferierte Option für weniger erfahrene Bodenleger.

Das Einmessen vom Hindernis aus auf die entsprechend ideale Wand hin ist die Profi-Variante. Diese Methode ist die, die in der Regel für die schönsten, fachmännischsten Resultate sorgt.

Es muss jedoch auch gesagt werden, dass es auch für Profis oftmals am sinnvollsten ist, vom Hindernis aus mit den Arbeiten zu beginnen.

Für welche Option Sie sich entscheiden, hängt von Ihrer Ausgangssituation vor Ort und Ihrem handwerklichen Geschick (und Selbstvertrauen) ab.

Sondersituationen bei der Verlegung

Manchmal gibt es Voraussetzungen oder Wünsche, die einen unkonventionellen Anfangspunkt der Verlegung verlangen. Beispiele hierfür sind diagonale Verlegerichtungen, künstlerische Verlegemuster (Fünfeckig, Wabenmuster, usw.) oder Verbände mit Randfriesen.

In solchen meist seltenen Fällen ist es wichtig, die Lage fachmännisch zu beurteilen und einen Verlegeplan zu erstellen.

 
Tafelparkett mit Randfries in der Küche

Das diagonale Tafelparkett ist hier meisterlich zugeschnitten worden, sodass der Randfries einen eleganten Abschluss bilden kann.

 

Dies ist besonders bei Randfriesen unabdingbar, da man in der Mitte des Raums mit der Verlegung des (für gewöhnlich Tafel- oder Fischgrat-) Parketts beginnt und bis an den zuvor abgemessenen Randfries verlegt. Die Randfries-Breite wird anschliessend zugeschnitten und die Rand-Dielen eingesetzt.

Ein solcher Vorgang braucht viel Planung. Wird nicht korrekt und ausführlich vorausgeplant, kann es erhebliche Aufwände mit sich ziehen.

Wo im Raum beginnt man mit der Verlegung?

Nun haben wir die unterschiedlichen Faktoren kennen gelernt, die eine Anfangs-Position der Verlegearbeiten bestimmen. Herausgefunden haben wir, dass es zwar in den meisten Fällen einfach ist, den idealen Punkt zu bestimmen, doch manchmal kann es auch sehr knifflig werden.

Eindeutig ist nur, dass es bezüglich Verlegebeginn stets gründliche Planung benötigt.

Gute Planung hilft jedem, seinen Parkettboden fachmännisch korrekt und ästhetisch zu verlegen. Man kann so vielerlei unschöne Dielenschnitte und Fugenbildung grösstenteils vermeiden.

In einem gewöhnlichen, rechteckigen Raum ist es selbst für Laien mit wenig handwerklichem Geschick möglich, ein Parkett einigermassen zufriedenstellend zu verlegen. Sobald Hindernisse, ungewöhnliche Raumformate oder Verlegungswünsche ins Spiel kommen, sieht die Sache jedoch schnell anders aus.

Seien Sie nicht eine/r jener, die im DIY-Projekt ein schönes Parkett laienhaft und unfachmännisch verlegen, nur um bereits zwei Jahre später einen neuen Boden einbauen zu lassen weil Mängel auftreten.

Solchen Szenarien sind wir bei Ryser Böden schon mehrfach begegnet. Leider wird dann oftmals der entstandene Schaden (ungerechtfertigterweise) Produktmängeln zugeschrieben.

Nicht nur bei Medikamenten gilt der Spruch: “Lassen Sie sich von einer Fachperson beraten”. Wir legen Ihnen diesen Rat auch bezüglich Parkettverlegung ans Herz.

Auch raten wir Ihnen dringendst dazu, bei kniffligeren Projekten nicht selbst Hand anzulegen, sondern einen Profi zu kontaktieren (ausser Sie sind selbst einer). Sie sparen dabei nämlich nicht nur Zeit und Nerven, sondern auch Geld (langfristig).

Scheuen Sie bitte nicht davor zurück, eine/n Fachmann/-frau zu kontaktieren, dem/der Sie vertrauen. Er/sie hilft Ihnen sicherlich gerne weiter.

Falls Sie nicht wissen, wo Sie mit der Planung Ihres neuen Bodenbelags beginnen sollten, finden Sie hier dazu eine Anleitung. Alternativ können Sie hier ein kurzes Video zu den 10 Schritten zum erfolgreichen Parkett-Kauf ansehen.